Berlin: Senat, Energieagentur und GASAG setzen auf Solarwärme und Erdgas

Kurz bevor die Kanzlerin zum dritten Energiegipfel zur nachhaltigen Energieversorgung in Deutschland einlädt, stellte die Senatorin für Stadtentwicklung Ingeborg Junge-Reyer einen konkreten Vorschlag für eine solare Energieversorgung in Berlin vor. Mit einem Panoramablick vom 17. Stock über die Dächer von Berlin verwies die Senatorin auf die vielen ungenutzten Dachflächen in Berlin, die für Solarwärme-Anlagen wie […]

Kurz bevor die Kanzlerin zum dritten Energiegipfel zur nachhaltigen Energieversorgung in Deutschland einlädt, stellte die Senatorin für Stadtentwicklung Ingeborg Junge-Reyer einen konkreten Vorschlag für eine solare Energieversorgung in Berlin vor. Mit einem Panoramablick vom 17. Stock über die Dächer von Berlin verwies die Senatorin auf die vielen ungenutzten Dachflächen in Berlin, die für Solarwärme-Anlagen wie geschaffen seien. „Solarthermische Anlagen auf Mehrfamilienhäusern fristen in Berlin – von einigen Vorzeigebeispielen abgesehen – ein Schattendasein“, so die Senatorin. Die Solarthermie stelle aber, gerade für die Mieterstadt Berlin, mit ihren rund 140.000 Mehrfamilienhäusern, eine ökologisch sinnvolle und wirtschaftlich machbare Energieversorgung dar. „Angesichts der zugespitzten Klimadebatte ist die Solarenergie die erneuerbare Energiequelle Nr. 1 für die Großstadt Berlin!“, so die Senatorin. Mit ihrer Schirmherrschaft für die Kampagne „Erdgas + Solar XXL“, die von der Berliner Energieagentur (BEA) und der GASAG angeregt wurde, wolle sie sich als Senatorin für den Durchbruch solarer Wärmeversorgung als klimaschutzpolitische Chance stark machen.

Wohnungswirtschaft vom Nutzen großer Solarwärmeanlagen überzeugen – Sonderförderung durch die GASAG
„Große solarthermische Anlagen sind in Berlin auch nach unseren Erkenntnissen eher eine Seltenheit“, bestätigte Andreas Prohl, Vorstand der GASAG. In Ein- und Zweifamilienhäusern seien in der Vergangenheit – zum Teil mit Förderung der GASAG – über 6.000 kleine und mittlere Anlagen in Berlin errichtet worden. „Mit der Kampagne Erdgas + Solar XXL wollen wir diesen Impuls auf die Berliner Wohnungswirtschaft ausweiten. Mit Solaren Frühstücksveranstaltungen wollen wir Vertreter der Wohnungswirtschaft über die aktuellen Förderbedingungen und Möglichkeiten eines kombinierten Energiemixes von Solarwärme und dem CO2-armen fossilen Energieträger Erdgas informieren. Im Rahmen der Kampagne werden alle Investoren bei der Planung und Umsetzung großer solarthermischer Anlagen unterstützt und erhalten eine Sonderförderung durch die GASAG“, erläuterte der Vorstand.

Zahl der solarthermischen Großanlagen auf Berlins Dächern soll kurzfristig verdoppelt werden
„In Berlin werden jedes Jahr rund 5.000 Mehrfamilienhäuser energetisch saniert, zumeist ohne die Potenziale erneuerbarer Energien zu nutzen“, bedauerte Michael Geißler, Geschäftsführer der BEA. „Die Solarthermie ist für Berlin die wirtschaftlichste Option der erneuerbaren Energien“, bekräftigte Geißler. Mindestens bei jeder zehnten Sanierung eines Mehrfamilienhauses sei eine Solarwärmeanlage technisch und wirtschaftlich umsetzbar. Für den einzelnen Haushalt bedeute das, dass bis zu zehn Prozent der Heizenergie durch die Sonne geliefert werden kann und somit auch zehn Prozent der klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen reduziert werden. Ziel der Kampagne sei deshalb, die Zahl der solarthermischen Großanlagen auf Berlins Dächern kurzfristig zu verdoppeln und künftig jährlich 500 Anlagen zuzubauen. „Von den damit verbundenen rund 20 Millionen Euro Investitionen pro Jahr profitiert neben der Umwelt auch das Berliner Handwerk“, so Michael Geißler.

Große Solarthermie-Anlagen sollen zum Neubau- und Sanierungsstandard werden
Um möglichst schnell geeignete Dächer in Berlin zu finden, setzt die BEA auf die Initiative von Berliner Schülerinnen und Schülern. Diese sollen in den Sommerferien von der BEA als „Solaragenten“ ausgebildet werden, um in ihrem Stadtteil die besten Dächer ausfindig zu machen. Carsten Körnig, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar), befürwortete die jüngste GASAG-Kampagne: „Effiziente Gasheizungen und Solarenergie ergänzen sich gut. Deshalb begrüßen wir die solare Kombiförderung der GASAG. Solaranlagen sind technisch ausgereift und müssen jetzt auch in städtischen Ballungsräumen zum Neubau- und Sanierungsstandard werden.“ Unterstützt wird die Aktion von der Stiftung Naturschutz, der Informationskampagne „Erneuerbare Energien“ und dem Verein Life e. V..

29.06.2007 | Quelle: Berliner Energieagentur GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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