10 Jahre Elektrizitätswerke Schönau: ohne Atomstrom, klimafreundlich und bürgereigen

Die frisch gekürten Träger des „Deutschen Gründerpreises“ – die Elektrizitätswerke Schönau – feiern das 10-jährige Jubiläum des Netzbetriebs in der Schwarzwald-Stadt Schönau. Am 1. Juli 1997 haben die EWS, hervorgegangen aus einer Bürgerinitiative, als erster bürgereigener Stromversorger das Stromnetz in Schönau nach zwei Bürgerentscheiden und der spektakulären bundesweiten Spendenkampagne „Ich bin ein Störfall“ übernommen. Seither […]

Die frisch gekürten Träger des „Deutschen Gründerpreises“ – die Elektrizitätswerke Schönau – feiern das 10-jährige Jubiläum des Netzbetriebs in der Schwarzwald-Stadt Schönau. Am 1. Juli 1997 haben die EWS, hervorgegangen aus einer Bürgerinitiative, als erster bürgereigener Stromversorger das Stromnetz in Schönau nach zwei Bürgerentscheiden und der spektakulären bundesweiten Spendenkampagne „Ich bin ein Störfall“ übernommen. Seither betreiben die EWS das Schönauer Ortsnetz ökologisch vorbildlich und ökonomisch erfolgreich. „Wir konnten zeigen, dass auch ein Stromversorger mit strengen ökologischen Leitlinien einen hoch zuverlässigen, und modernen Netzbetrieb mit kundenfreundlichen Preisen realisieren kann“, so Martin Halm, Geschäftsführer der EWS Netze GmbH.

50.000 Strom-Kunden nehmen Abschied von Atom und Kohle
Pünktlich zum 10. Jubiläum konnte die EWS auch den 50.000 Kunden im bundesweiten Stromhandel willkommen heißen. EWS-Geschäftsführerin Ursula Sladek begrüßte den Jubiläumskunden Rainer von Overstraeten aus Eichstetten persönlich und überreichte ein Willkommensgeschenk. Die EWS konnten nach eigenen Angaben allein im ersten Halbjahr 2007 einen Zuwachs von über 25 % im bundesweiten Stromhandel verzeichnen. „Die EWS konnte ihren Kundenstamm seit 1999 verdreißigfachen. Wir freuen uns, dass immer mehr Menschen mit ihrem Stromwechsel einen klaren Abschied von Atom und Kohle fordern und für eine klimaschonende, zukunftsfähige Energiepolitik eintreten“, sagt Ursula Sladek.

1.000 „Rebellenkraftwerke“ gefördert
Die EWS fördern mit dem im Stromtarif enthaltenen „Sonnencent“ die Entstehung von kleinen Stromerzeugungsanlagen in Bürgerhand. Die bislang geförderten Anlagen (Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, Solaranlagen, kleine Wasserkraft- und Biogasanlagen) haben zusammen eine Leistung von 6 Megawatt und erzeugten 2006 rund elf Millionen Kilowattstunden Strom. Dies entspricht dem Verbrauch einer Kleinstadt mit rund 3.000 Einwohnern. Zum Jubiläum konnte die 1.000ste Anlage gefeiert werden. Die Bürgergemeinschaftsanlage auf dem Dach der Janusz-Korczak-Schule in Göttingen-Nikolausberg wurde von der Ratsfrau Sabine Morgenroth initiiert. „Schon vor 25 Jahren hatte ich in der Anti-Atombewegung aktiv mitgewirkt, nun wollte ich die Energiewende aktiv unterstützen und nicht mehr nur diskutieren“, so Morgenroth. Die 180.000 Euro teure Anlage produzierte seit Herbst 2006 bereits 18.700 kWh Strom und sparte so 14.000 Tonnen CO2 ein. „Mit dem Förderprogramm wollen wir Menschen ermutigen, selbst in die nachhaltige Stromerzeugung einzusteigen. Dezentrale ökologische Anlagen sind der Schlüssel für eine regenerative und klimaschonende Energiezukunft“, erläutert Michael Sladek von den EWS das Förderprogramm

Eurosolar- Geschäftsführerin Pontenagel ist „Stromrebellin 2007“
Irm Pontenagel, Geschäftsführerin von Eurosolar (http://www.eurosolar.de) und Herausgeberin des vierteljährlich erscheinenden „Solarzeitalters“ ist von den EWS zur „Stromrebellin 2007“ gekürt worden. In ihrer Laudatio würdigte Ursula Sladek besonders die strategische und wertorientierte Arbeit von Frau Pontenagel, die mit ihrem Mann Hermann Scheer (MdB, Träger des alternativen Nobelpreises) sowie anderen Politikern und Wissenschaftlern 1988 Eurosolar gründete. „Sie ist nicht nur die Seele von Eurosolar sondern auch der strategische Kopf. Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass die Vereinigung wesentlich dazu beigetragen hat, Erneuerbare Energien im öffentlichen Bewusstsein und in politischen Programmen zu verankern“, so Ursula Sladek in ihrer Laudatio.
Den Ehrenpreis „Stromrebell des Jahres“ verleihen die Schönauer Energie-Initiativen gemeinsam mit der Stadt Schönau. Die Preisträger sind Menschen, die mit persönlichem Engagement Visionen umsetzen, Widerstände überwinden und sich mit ganzem Herzen für die Umwelt und eine nachhaltige Wirtschaftsweise einsetzen. Unter den bisherigen Preisträgern befinden sich, der Geschäftsführer der fesa GmbH Dr. Josef Pesch, der Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Graßl, Unternehmer Alfred Ritter (Ritter Sport und Paradigma), Thomas Jorberg (Vorstand der GLS Gemeinschaftsbank Bochum eG) und Hanna Lehmann (Studienleiterin der katholischen Akademie Freiburg).

09.07.2007 | Quelle: Elektrizitätswerke Schönau | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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