BWE: Deutsche Windenergie-Industrie wächst um 40 Prozent

Das Geschäft mit Windenergieanlagen erreicht neue Rekorde: Die deutsche Wertschöpfung an allen weltweit produzierten Anlagen und Komponenten betrug 2006 nach Angaben des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) und des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) 5,6 Milliarden Euro, gegenüber 4,0 Milliarden Euro im Jahr 2005. Das entspreche einem Wachstum von 40 Prozent, so BWE und VDMA in […]

Das Geschäft mit Windenergieanlagen erreicht neue Rekorde: Die deutsche Wertschöpfung an allen weltweit produzierten Anlagen und Komponenten betrug 2006 nach Angaben des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) und des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) 5,6 Milliarden Euro, gegenüber 4,0 Milliarden Euro im Jahr 2005. Das entspreche einem Wachstum von 40 Prozent, so BWE und VDMA in einer Pressemitteilung. Am weltweiten Gesamtumsatz von 15,4 Milliarden Euro hatten deutsche Hersteller und Zulieferer 2006 einen Anteil von 37 Prozent. Die Exportquote stieg von 71 Prozent im Jahr 2005 auf 74 Prozent im Jahr 2006. Zusammen mit Installation, Betrieb und Service erwirtschaftete die Windbranche sogar 7,2 Milliarden Euro. Zu diesem Ergebnis kam eine Herstellerbefragung des Deutschen Windenergie-Instituts (DEWI) im Auftrag des BWE und des VDMA. Der Inlandsmarkt verliere langsam an Volumen, betonen BWE und VDMA. Im ersten Halbjahr 2007 seien in Deutschland 347 Anlagen mit 665 Megawatt (MW) Gesamtleistung installiert worden. Das ist ein Viertel weniger Windenergieleistung als im ersten Halbjahr 2006. Insgesamt waren damit Mitte 2007 genau 19.024 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 21.283 MW installiert. 2006 arbeiteten allein bei Herstellern und Zulieferern rund 28.000 Menschen. Zusammen mit den industriellen Vorleistungen, der Installation und der Infrastruktur sowie Service und Betrieb waren in der gesamten Windbranche 73.800 Personen beschäftigt.

Schrumpfen des deutschen Markts könnte den Produktionsstandort Deutschland in Frage stellen
„Die deutsche Windindustrie hat in 2006 mit einem Wachstum von 40 Prozent ihre Stellung im Weltmarkt hervorragend behauptet. Ihr Weltmarktanteil ist in 2006 mit 37 Prozent gegenüber 2005 konstant geblieben. Damit ist Deutschland unangefochtener Weltmarktführer“, so Thorsten Herdan, Geschäftsführer der VDMA Power Systems. In Deutschland wurden jedoch laut Herdan 2006 nur noch 15 Prozent der weltweit installierten Anlagen aufgestellt. Das zeige deutlich die zunehmende Bedeutung des Exports für diesen Wirtschaftszweig. Hermann Albers, Präsident des BWE, ergänzt: „Trotz aller genehmigungsrechtlichen Hürden befindet sich der deutsche Markt für Windenergieanlagen noch auf einem akzeptablen Niveau. Die schnell steigende Exportrate kann jedoch für den Standort Deutschland auch eine Gefahr darstellen: Das weitere Schrumpfen des deutschen Markts würde den Produktionsstandort Deutschland in Frage stellen.“

EEG-Novelle soll Onshore-Markt wiederbeleben und Anreize zum Repowering geben
„Ohne einen stabilen Inlandsmarkt können wir auch den hohen Weltmarktanteil nicht halten. Repowering machte im ersten Halbjahr 2007 mit 70 MW gerade einmal zehn Prozent des Inlandsmarktes aus. Offshore wurde 2007 keine einzige Anlage realisiert. Beide Märkte müssen jetzt endlich anspringen, damit Deutschland seinen Technologievorsprung halten und auch auf diesen Märkten eine Vorreiterrolle spielen kann“, erläutert Thorsten Herdan. „Deutschland ist auf einen konsequenten Ausbau der kostengünstigen Windenergie an Land angewiesen, wenn die ehrgeizigen Ziele bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bis 2020 erreicht werden sollen. Die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes bietet nun die Möglichkeit den Onshore-Markt wiederzubeleben und wirksame Anreize für den Ersatz von Altanlagen und die Installation von Offshore-Anlagen zu schaffen“, so Hermann Albers.

25.07.2007 | Quelle: BWE; VDMA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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