Baubeginn für solarthermisches Versuchskraftwerk in Jülich

Am 31. August 2007 startet der Bau des solarthermischen Demonstrationskraftwerks „Solarturm Jülich“. Mit dem Solarturmkraftwerk wird laut Bundesumweltministerium (BMU) eine höchst innovative erneuerbare Technik zur Nutzung der Solarenergie demonstriert. Zum ersten Spatenstich kommt der parlamentarische Staatssekretär im BMU, Michael Müller. Das Versuchskraftwerk sei ein weiterer Meilenstein einer Entwicklung, die das Ministerium mit seiner Forschungsförderung seit […]

Am 31. August 2007 startet der Bau des solarthermischen Demonstrationskraftwerks „Solarturm Jülich“. Mit dem Solarturmkraftwerk wird laut Bundesumweltministerium (BMU) eine höchst innovative erneuerbare Technik zur Nutzung der Solarenergie demonstriert. Zum ersten Spatenstich kommt der parlamentarische Staatssekretär im BMU, Michael Müller. Das Versuchskraftwerk sei ein weiterer Meilenstein einer Entwicklung, die das Ministerium mit seiner Forschungsförderung seit Jahren unterstütze. Der Solarturm soll Ende 2008 mit einer elektrischen Leistung von 1,5 Megawatt (MW) zur Verfügung stehen und jährlich rund 1.000 Megawattstunden (MWh) Strom in das öffentliche Netz einspeisen. Das Projekt der Stadtwerke Jülich unterstützen neben dem Bundesumweltministerium die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Industrie und Forschungseinrichtungen leisten Pionierarbeit
Solarthermische Kraftwerke sollen in den kommenden Jahrzehnten weltweit einen nennenswerten Beitrag zur sicheren und sauberen Energieversorgung leisten, so der Konsens von Politik, Wirtschaft und Forschung. Der deutsche Anlagen- und Maschinenbau wirkt als Innovationsmotor auf diesem neuen stark expandierenden Markt. Gemeinsam mit dem Industriepartner KAM (Kraftanlagen München) und den Forschungseinrichtungen DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und SIJ (Solar-Institut Jülich der FH Aachen) wollen die Stadtwerke Jülich Pionierarbeit für diese zukunftsweisenden Technologie leisten.

Elektrische Energie aus der gebündelten Kraft der Sonne
Sobald die Sonne scheint, richten sich der Sonne nachgeführte Spiegel, so genannte Heliostate, so aus, dass das Sonnenlicht auf den Turm reflektiert wird. Kern des Solarturmkraftwerks ist der so genannte Receiver. Umgebungsluft von außen und erkaltete Luft aus dem Luftkreislauf wird angesaugt und bis auf 700° C aufgeheizt. Die heiße Luft wird dann zur Erzeugung von Wasserdampf und zum Antrieb einer Turbine genutzt. Im letzten Schritt wandelt ein Generator die Rotationsenergie der Turbine in elektrischen Strom um, der auf der Mittelspannungsebene in das öffentliche Netz eingespeist wird. Das seit April 2000 geltende Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sichert dabei eine erhöhte Einspeisevergütung zu.
Die entscheidenden in Jülich zum Einsatz kommenden Komponenten wurden bereits in Almeria in Südspanien erfolgreich erprobt. Im Rahmen des Projekts wird jetzt der mehrjährige Test des Gesamtsystems und damit der konsequente Schritt von der Entwicklung zur Vermarktung angestrebt. Wirtschaftliches Gesamtziel ist es, der lokalen, der nordrhein-westfälischen und der deutschen Forschung und Industrie eine solide Basis für eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu schaffen und die derzeitige Marktführerschaft zu sichern.

14.08.2007 | Quelle: DGS; Stadtwerke Jülich | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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