Schweizer Verbände: Endlich die Handbremse in der Klimapolitik lösen!

Der am 16. August 2007 vorgestellte Klimabericht setze die bisherige Zaghaftigkeit in der schweizerischen Klima- und Energiepolitik fort, kritisiert die Agentur für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (AEE) in einer Pressemitteilung. „Die Schweiz kann und muss ihren Strom- und Wärmebedarf langfristig zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken. Dies gelingt aber nur, wenn jetzt die Weichen […]

Der am 16. August 2007 vorgestellte Klimabericht setze die bisherige Zaghaftigkeit in der schweizerischen Klima- und Energiepolitik fort, kritisiert die Agentur für erneuerbare Energien und Energieeffizienz (AEE) in einer Pressemitteilung. „Die Schweiz kann und muss ihren Strom- und Wärmebedarf langfristig zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien decken. Dies gelingt aber nur, wenn jetzt die Weichen richtig gestellt werden – der Klimabericht tut dies nicht“, so die AEE, ein Zusammenschluss von 25 Verbänden aus den Bereichen erneuerbare Energien, Haustechnik und Holzwirtschaft.
Der UNO-Klimabericht fordert eine Begrenzung der Erderwärmung auf 2° Celsius. Der schweizerische Bericht nehme jedoch in fahrlässiger Weise eine Erwärmung von 3° Celsius in Kauf und bleibe damit hinter den Zielen der EU zurück, so die AEE. Ein angemessener Beitrag der Schweiz zur Erreichung der 2°-Grenze wäre laut AEE eine Reduktion der CO2-Emissionen um 30% bis zum Jahr 2020.
Bis 2050 müssten die Industrieländer ihre Emissionen sogar um 60 bis 80 Prozent senken. Eine solche Senkung sei dank der konsequenten Nutzung erneuerbarer Energien und der Reduktion der Energieverschwendung möglich. Die Potenziale zur Energiegewinnung aus Holz, Umweltwärme, Biomasse, Sonne und Wasserkraft übertreffen laut AEE den heutigen Energieverbrauch. So genannte Minergie-P-Neubauten würden mit 70 % weniger Energie auskommen als herkömmliche Bauten, während der Verbrauch bestehender Bauten bei einer energetischen Sanierung halbiert werden könne.

Vollversorgung mit erneuerbaren Energien möglich
„Langfristig ist bei Strom und Wärme eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien machbar“, betont die AEE. Dazu soll nach Auffassung der AEE die Höhe der CO2-Abgabe auf Brennstoffe stufenweise bis zum gesetzlichen Maximum von 210 Franken pro Tonne CO2 im Jahre 2020 steigen. Weiter fordert die AEE die Einführung einer CO2-Abgabe auf Treibstoffe sowie verschärfte Vorschriften zum Energieverbrauch von Gebäuden, Geräten und Fahrzeugen und verbindliche gesetzliche Mindestanteile erneuerbarer Energien bei der Energieversorgung von Gebäuden. Außerdem sollen Förderprogramme zur Sanierung des Gebäudeparks geschaffen werden.
Die vom Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vorgeschlagenen Optionen seien keine Alternativen, sondern müssen beide gleichzeitig eingesetzt werden, um die Ziele zu erreichen, betont die AEE. „Die Zeit für halbherzigen Klimaschutz ist abgelaufen!“
Die Veröffentlichung „AEE-Energieperspektiven – Wärme und Strom: 100% erneuerbar“ kann auf den Internetseiten der AEE heruntergeladen werden.

23.08.2007 | Quelle: AEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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