Geothermie-Kraftwerk im Oberrheingraben liefert Strom und Wärme

Die Wärme im Inneren der Erde steht unabhängig von Tages- und Jahreszeiten zur Verfügung. Gelingt es auch in Deutschland, diese Wärme für die Stromerzeugung zu nutzen, dann könnte Strom aus geothermischen Kraftwerken zur Grundlastversorgung eingesetzt werden. Dank Fortschritten in der Kraftwerkstechnik ist es mittlerweile möglich, auch auf der Basis natürlicher Warmwasservorkommen mit einer Temperatur zwischen […]

Die Wärme im Inneren der Erde steht unabhängig von Tages- und Jahreszeiten zur Verfügung. Gelingt es auch in Deutschland, diese Wärme für die Stromerzeugung zu nutzen, dann könnte Strom aus geothermischen Kraftwerken zur Grundlastversorgung eingesetzt werden. Dank Fortschritten in der Kraftwerkstechnik ist es mittlerweile möglich, auch auf der Basis natürlicher Warmwasservorkommen mit einer Temperatur zwischen 100 – 200 °C Strom zu produzieren. In Landau (Rheinland-Pfalz) fand man in 3.000 Metern Tiefe knapp 160 °C warmes Wasser. Hier ging im November 2007 ein geothermisches Kraftwerk ans Netz. Das neue BINE-Projekt-Info „Geothermische Stromerzeugung in Landau“ (14/2007) stellt die Anlage und das Energiekonzept vor.

Strom für 6.000 Haushalte
Der Oberrheingraben bietet besonders günstige Voraussetzungen für Geothermieprojekte. An verschiedenen Stellen gibt es sogenannte „Hot Spots“, bei denen schon ab 2.500 m Tiefe mit heißem Wasser um die 150 °C zu rechnen ist. An der Anlage Landau wird das Thermalwasser zunächst zur Stromerzeugung in einem speziellen Kraftwerksprozess (ORC) genutzt. Anschließend wird das Wasser, mit einer verbliebenen Temperatur von 70 – 80 °C, in ein Fernwärmenetz eingespeist. Die Anlage Landau wird im Jahr 22 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, was rechnerisch zur Versorgung von 6.000 Haushalten ausreicht.
Nah- und Fernwärmenetze sind eine Schlüsselkomponente, um künftig bei der Wärmeversorgung verstärkt erneuerbare Energien, wie beispielsweise die Geothermie, einsetzen zu können. Dem Neu- und Ausbau derartiger Netze kommt daher eine große Bedeutung zu. Idealerweise erfolgt dabei die Energiebereitstellung in Kraft-Wärme-Kopplung. Das Projekt-Info „Geothermische Stromerzeugung in Landau“ ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich – telefonisch unter 0228 – 923790 oder im Internet unter http://www.bine.info

23.12.2007 | Quelle: BINE Informationsdienst | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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