Studie zeigt, wie sich erneuerbare Energien in Entwicklungsländern stärker nutzen lassen

Viele weniger entwickelte Länder verfügen über beachtliche, bislang jedoch noch nicht ausgeschöpfte Potenziale zur Nutzung erneuerbarer Energien. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie im Auftrag des Bundesumweltministeriums sowie des Umweltbundesamtes. Die Studie untersuchte die Rolle des „Clean Development Mechanism“ (CDM) im Bereich der erneuerbaren Energien, speziell an den […]

Viele weniger entwickelte Länder verfügen über beachtliche, bislang jedoch noch nicht ausgeschöpfte Potenziale zur Nutzung erneuerbarer Energien. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie im Auftrag des Bundesumweltministeriums sowie des Umweltbundesamtes. Die Studie untersuchte die Rolle des „Clean Development Mechanism“ (CDM) im Bereich der erneuerbaren Energien, speziell an den Beispielen Ägypten und Thailand. CDM ist ein im Kyoto-Protokoll verankertes Instrument zur Minderung von Treibhausgasen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Das Ergebnis der Studie: Beide Länder haben große Potenziale, erneuerbare Energien stärker zu nutzen. Es gibt jedoch einige Hemmnisse, zum Beispiel monopolistische Energiemärkte oder ein nicht garantierter Netzzugang für unabhängige Energieanbieter.
Damit seien Ägypten und Thailand typisch für viele andere weniger entwickelten Länder, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums (BMU) und des Umweltbundesamtes (UBA).

Fast 60 Prozent aller gegenwärtig registrierten CDM-Projekte fördern erneuerbare Energien in Entwicklungsländern
Das Kyoto-Protokoll fordert von den Industriestaaten eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Um auch die weniger entwickelten Länder in den Klimaschutz mit einzubeziehen, sollen CDM-Projekte Emissionsminderungen in den Entwicklungsländern fördern und einen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigen Energiewirtschaft in diesen Ländern leisten. Die Projektpartner aus den Industrieländern sichern die Finanzierung des Projektes und können im Gegenzug die erzielten Emissionsminderungen im Rahmen des EU-Emissionshandels im eigenen Land nutzen. Fast 60 Prozent aller gegenwärtig registrierten CDM-Projekte fördern laut UBA derzeit die Nutzung erneuerbarer Energiequellen in Entwicklungsländern. Auffällig sei allerdings, dass der Anteil der erzielten Minderung an Treibhausgasemissionen relativ gering ausfalle: Die Emissionseinsparungen der erneuerbaren Energien machten nur 22 Prozent der Emissionseinsparungen aller registrierten CDM-Projekte aus. Der Grund: Projekte mit erneuerbaren Energien seien häufig klein im Vergleich zu anderen CDM-Projekten – beispielsweise Projekten zur energetischen Nutzung des Treibhausgases Methan aus Deponien. Und Projekte mit erneuerbaren Energien minderten in der Regel nur den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid und nicht anderer, wirksamerer Treibhausgase – etwa Methan.

Klare Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien und Abbau der Subventionen für fossile Energieträger
Soll der Clean Development Mechanism seine Rolle als zusätzliche Finanzierungsquelle für erneuerbare Energien in Entwicklungsländern erfüllen, müssen die Regierungen die nationalen und lokalen Rahmenbedingungen anpassen, betont das UBA. Dazu gehören klare Zielsetzungen für den Ausbau erneuerbarer Energien und der Abbau der Subventionen für fossile Energieträger. Darüber hinaus bedürfe es gezielter Förderung – etwa mit Einspeisevergütungen oder Steuervergünstigungen sowie eines freien Netz- und Marktzugangs erneuerbarer Energien.
Das Bundesumweltministerium will seine Zusammenarbeit mit den CDM-Gastländern weiter ausbauen. Dies ist wesentlicher Bestandteil der CDM/JI-Initiative, die nach einer Pilotphase im kommenden Jahr mit einem breit angelegten Maßnahmenbündel verstärkt werden soll. Ziel der Initiative ist nicht nur eine stärkere Beteiligung deutscher Unternehmen auf den internationalen Kohlenstoffmärkten, sondern auch die Weiterentwicklung des Kyoto-Protokolls nach 2012 unter Einbindung der Schwellen- und Entwicklungsländer. Hierzu gehört die Entwicklung von Netzwerken in den Gastländern, um deutschen Unternehmen den Zugang zu Investitionsmöglichkeiten zu erleichtern, zugleich aber auch Kapazitäten in den Gastländern zu schaffen.

Studien im Internet
Die Studie „Promoting Renewable Energy Technologies in Developing Countries through the Clean Development Mechanism“ gibt es im Internet unter http://www.umweltbundesamt.de.
Die Broschüre „Renewable Energy and the Clean Development Mechanism. Potential, Barriers and Ways Forward A Guide for Policy-Makers“ ist verfügbar unter http://www.umweltbundesamt.de.

03.01.2008 | Quelle: | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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