Startschuss für Klimaschutzprojekt JIM.NRW: Emissionshandel für Mittelstand und Kommunen jetzt möglich

In Nordrhein-Westfalen startete am 25.01.2008 das bundesweit erste internationale anerkannte Klimaschutzprojekt, das nach den offiziellen Regeln des Kyoto-Protokolls abläuft, berichtet das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW in einer Pressemitteilung. Das Joint Implementation Modellprojekt, kurz JIM.NR, nahm mit der jetzt eingegangenen Zustimmung der zuständigen Deutschen Emissionshandelsstelle die letzte genehmigungsrechtliche Hürde. „Mit JIM.NRW machen wir […]

In Nordrhein-Westfalen startete am 25.01.2008 das bundesweit erste internationale anerkannte Klimaschutzprojekt, das nach den offiziellen Regeln des Kyoto-Protokolls abläuft, berichtet das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW in einer Pressemitteilung. Das Joint Implementation Modellprojekt, kurz JIM.NR, nahm mit der jetzt eingegangenen Zustimmung der zuständigen Deutschen Emissionshandelsstelle die letzte genehmigungsrechtliche Hürde. „Mit JIM.NRW machen wir es erstmals auch für mittelständische Unternehmen und Kommunen im Land möglich, am Emissionshandel teilzunehmen und so gezielte Klimaschutzmaßnahmen durchzuführen“, erläuterte Wirtschaftsministerin Christa Thoben das Ziel des Projekts.
Es wird im Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW gemeinsam mit der EnergieAgentur.NRW entwickelt und durchgeführt. JIM.NRW bündelt viele kleinere Effizienzmaßnahmen in einem Pool und macht sie so für eine Vermarktung attraktiv. Die EnergieAgentur.NRW wandelt die erzielten Einsparungen in handelbare CO2-Zertifikate um und verkauft diese am Markt. Die Erlöse werden entsprechend den jeweiligen CO2-Einsparungen an die Teilnehmer ausgeschüttet.

CO2-Einsparungen durch Modernisierung und emissionsärmere Brennstoffe
Das Projekt läuft über fünf Jahre. „Unternehmen, die in nächster Zeit Investitionen an ihren Anlagen planen, sollten diese Möglichkeit zu praktischem Klimaschutz mit der EnergieAgentur.NRW prüfen“, regte Thoben an. Das Projekt solle zeigen, so die Ministerin weiter, dass Klimaschutz auch vor der eigenen Haustür technisch und wirtschaftlich machbar sei. Konkret angesprochen sind Unternehmen, Kommunen, Contractoren oder größere Klinikbetriebe aus NRW, die Heiz- und Dampfkesselanlagen betreiben und die durch eine Modernisierung deutliche CO2-Einsparungen erzielen können. Dies kann durch den Einbau eines neuen Kessels geschehen, der energieeffizienter arbeitet oder aber einem emissionsärmeren Brennstoff nutzt. Die Teilnehmer speisen ihre CO2-Reduktionen in das Projekt ein und erwirtschaften so handelbare Emissionsrechte.

Pilotprojekt zum Ausbau der Kooperation mit Frankreich
Hinter Joint Implementation verbergen sich internationale Klimaschutzmaßnahmen, die nach den Regeln des Kyoto-Protokolls ablaufen. In der Praxis heißt dies, dass sie strengen technischen und organisatorischen Spielregeln unterliegen und von einer unabhängigen Stelle zertifiziert werden müssen. Nur Projekte, die diesen Anforderungen entsprechen, können CO2-Einsparungen in handelbare Zertifikate umwandeln und am Markt platzieren. Nachfrager hierfür sind Unternehmen, die dem europäischen Emissionshandelssystem unterliegen und für ihren Treibhausgasausstoß Zertifikate vorhalten müssen. Zu den Regeln von Joint Implementation zählt zudem, dass ein ausländischer Partner eingebunden wird und einen Teil der CO2-Zertifikate erwerben kann. Die EnergieRhonAlp ist – ähnlich der EnergieAgentur.NRW – auf regionaler Ebene im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien tätig. Das gemeinsame Pilotprojekt eröffnet die Möglichkeit, die Kooperation mit Frankreich im Klimaschutz in Zukunft auszubauen.
Ein Projektbeispiel sowie weitere Informationen zu JIM.NRW sind unter http://www.energieagentur.nrw.de erhältlich.

29.01.2008 | Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie NRW; EnergieAgentur.NRW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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