Biodiesel: Absatz bricht zum Jahresanfang deutlich ein

Die Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e.V. (AGQM) hat die Umfrageergebnisse zum Absatz von Biodiesel an öffentlichen Tankstellen für das Jahr 2007 veröffentlicht. Mit einem Gesamtabsatz von 456.600 Tonnen war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem Gesamteinsatz von 475.700 Tonnen ein um 19.100 Tonnen verringerter Absatz zu verzeichnen. Spitzenreiter ist wie im Vorjahr erneut Nordrhein-Westfalen gefolgt von […]

Die Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e.V. (AGQM) hat die Umfrageergebnisse zum Absatz von Biodiesel an öffentlichen Tankstellen für das Jahr 2007 veröffentlicht. Mit einem Gesamtabsatz von 456.600 Tonnen war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit einem Gesamteinsatz von 475.700 Tonnen ein um 19.100 Tonnen verringerter Absatz zu verzeichnen. Spitzenreiter ist wie im Vorjahr erneut Nordrhein-Westfalen gefolgt von Niedersachsen. Auffallend sei, dass besonders in den führenden Bundesländern der Absatzeinbruch mit Abstand am größten war von etwa 161.400 Tonnen in NRW auf 92.400 Tonnen und in Niedersachsen von 116.200 Tonnen auf 81.400 Tonnen. 2008 beginnt laut AGQM mit einem weiteren Absatzeinbruch: 14 % der Tankstellenbetreiber hätten den Verkauf eingestellt. Nachdem die Steuer auf Biodiesel zum 01. Januar 2008 um 6 Cent auf 15 Cent je Liter erhöht wurde, sei für den ersten Monat nach der Absatzentwicklung gefragt und ein Rückgang auf 37 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ermittelt worden.
Mangels politischer Entscheidungen als notwendiger Konsequenz des Biokraftstoffberichtes zeichne sich keine Trendumkehr für das laufende Jahr ab. „Gestiegener Steuersatz und hohe Rohstoffkosten erdrosseln den B100-Absatz. Diese Feststellung bestätigt auch die UFOP-Marktberichterstattung für den Monat Februar (http://www.ufop.de) und die Tatsache, dass im Monat Januar im Wesentlichen Altverträge oder Ware aus dem Vorjahr vermarktet wurden.

AGQM befürchtet, dass 50 % der öffentlichen Tankstellen bis Ende 2008 keinen Biodiesel mehr verkaufen
Trotz der aktuellen Besteuerungssituation bestätigten jedoch 78 % der rund 500 befragten freien Mineralölhändler, die in der Regel mehrere Tankstellen betreiben, ihr Interesse an der Fortführung der Vermarktung von Biodiesel als Reinkraftstoff auch unter diesen schwierigen Marktbedingungen – man wolle das Produkt halten. Erwartet werde jedoch ein steuerpolitisches Signal, das der Branche Mut macht. Allerdings hätten bereits 14% der befragten Unternehmen den Biodieselverkauf eingestellt und 36 % wollten den Verkauf einstellen. Sollte sich an der Vermarktungssituation nichts ändern, so die Befürchtung der AGQM, werden etwa 50 % der Unternehmen bis Ende 2008 keinen Biodiesel an öffentlichen Tankstellen mehr verkaufen.

Alternativkraftstoff verschwindet von der Tankstelle – und aus dem öffentlichen Bewusstsein
Zwar gehörten von den 2007 gemeldeten bekannten 1.900 öffentlichen Tankstellen etwa 1.300 dem Qualitätssicherungssystem der AGQM an, jedoch lasse sich auf Grund dieser Befragung schließen, dass sich die Anzahl der öffentlichen Tankstellen, die Biodiesel anbieten, bis zum Ende des Jahres mehr als halbieren könnte. Damit verschwinde auch die optische Wahrnehmung dieses Alternativkraftstoffes an vielen öffentlichen Tankstellen und damit möglicherweise auch aus dem Bewusstsein der Bevölkerung. Deutschland verliert der Umfrage zufolge in großen Schritten das weltweit mit Abstand größte Tankstellennetz für Biodiesel.

13.03.2008 | Quelle: AGQM | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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