NABU: Schwache Leistung der Bundesregierung beim Klimapaket
Nach Ansicht des NABU werden mit dem am 06.06.2008 im Bundestag verabschiedeten ersten Klimapaket wichtige Potenziale zur Verminderung von Treibhausgas-Emissionen nicht ausgeschöpft. Weder gelte die Nutzungspflicht für die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien im gesamten Gebäudebestand noch seien ausreichende Vorgaben für den Ausbau der hoch effizienten Kraft-Wärme-Kopplung beschlossen worden, kritisiert der NABU.
„Mit dieser Leistung wird Deutschland nie Europameister im Klimaschutz“, urteilte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Nur beim Erneuerbare-Energien-Gesetz habe es wichtige Fortschritte gegeben: So seien die Rahmenbedingungen für die Stromerzeugung durch Windenergie an Land und auf See sowie aus Erdwärme deutlich verbessert worden.
Nach Auffassung des NABU setzt der Gesetzgeber jedoch bei der Biomasseförderung auf völlig falsche Förderanreize. „Nur eine Woche nach der Bonner Weltnaturschutzkonferenz ignoriert die Koalition damit die erheblichen Risiken der Bioenergie für Natur und Landschaft“, kritisierte Tschimpke. Statt die Förderung an konkrete Umweltauflagen wie eine Beschränkung des Maisanteils bei der Biogaserzeugung zu koppeln, gebe es künftig sogar noch mehr Geld für nachwachsende Rohstoffe. „Mit diesen Regelungen wird umweltschädliches Verhalten subventioniert“, so der NABU-Präsident. Erhöhte Vergütungen seien keine Lösung für die zunehmende Konkurrenz um knappe Anbauflächen, sondern förderten lediglich natur- und klimaschädliche Bewirtschaftungsformen wie den Umbruch von Grünland oder den großflächigen Maisanbau in Monokulturen. Positiv sei aber die Besserstellung der Verwertung von Bioabfällen und Gülle.
06.06.2008 | Quelle: NABU | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH