EUROSOLAR zur neu entfachten Debatte um die Atomkraft: Ausstiegsgesetz ist unumstößlich

„Die internationalen Diskussionen um die künftige Nutzung der Atomkraft nehmen wirre Züge an. Wenn die anderen sieben G-8-Staaten, allen voran die USA, bei ihrem Gipfel in Japan den deutschen Ausstiegsbeschluss als ‚Sonderweg‘ abtun und Deutschland in einer ‚Isolierung‘ sehen, irren sie sich“, kommentiert der Präsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e.V., Hermann Scheer […]

„Die internationalen Diskussionen um die künftige Nutzung der Atomkraft nehmen wirre Züge an. Wenn die anderen sieben G-8-Staaten, allen voran die USA, bei ihrem Gipfel in Japan den deutschen Ausstiegsbeschluss als ‚Sonderweg‘ abtun und Deutschland in einer ‚Isolierung‘ sehen, irren sie sich“, kommentiert der Präsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e.V., Hermann Scheer (MdB, Träger des Alternativen Nobelpreises und Mitglied des SPD-Vorstands). Die anderen sieben G-8-Staaten und die USA befänden sich selbst auf einem „tödlichen Irrweg“, der weder zum Klimaschutz beitrage noch die Ölpreise oder die Energiekosten senke, so Scheer.
„Niemand weiß bis heute, wie Atommüll weltweit endgelagert werden kann. Die andauernden Probleme im niedersächsischen Forschungsbergwerk Asse belegen erneut, wie unsicher entgegen allen Expertenversprechen die unterirdischen Lagerstätten sind“, betont Scheer in der EUROSOLAR-Pressemitteilung.

Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke kein Thema für die SPD
Mit seinem Ausstiegsbeschluss habe Deutschland einen klugen und vorbildlichen Weg beschritten, unterstreicht der Alternativ- Nobelpreisträger. Gleichzeitig sei Deutschland mit der Förderung erneuerbarer Energien beispielhaft und weitsichtig vorangegangen. Erneuerbare Energien würden in Deutschland schon jetzt einen beachtlichen Teil zur Stromerzeugung beitragen. „Dieser Anteil wäre noch höher, wenn die unionsregierten Länder Bayern, Baden-Württemberg und Hessen die Windkraft nicht blockieren würden“, kritisiert Scheer. Erneuerbare Energien böten in Deutschland schon heute zehnmal so viele Arbeitsplätze wie die Nuklearindustrie. „Wer diesen erfolgreichen Weg aufhalten will, handelt umweltpolitisch und wirtschaftspolitisch verantwortungslos. Das geltende Ausstiegsgesetz muss unumstößlich sein. Durch Medienberichte über angebliche Tendenzen, einer Laufzeitverlängerung zuzustimmen, darf sich niemand beeindrucken lassen. In keinem einzigen Gremium der SPD oder der SPD-Bundestagsfraktion sind irgendwelche Anträge mit solchen Zielrichtungen gestellt worden. Sie würden auch keine Mehrheit finden.

10.07.2008 | Quelle: EUROSOLAR e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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