Solarwärme in Europa: Länder, Regionen und Kommunen setzen zunehmend auf das Ordnungsrecht

Immer mehr EU-Mitgliedsstaaten, Regionen, Städte und Gemeinden wollen den Ausstieg aus der Heizung mit fossilen Brennstoffen. Neue und sanierte Gebäude müssen zunehmend einen Teil der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energiequellen decken, zum Beispiel mit Solarwärme, berichtet der europäische Solarwärme-Industrieverband (ESTIF) in einer Pressemitteilung. Auch die EU-Kommission will dies europaweit so regeln. „Das alles begann in Barcelona“, […]

Immer mehr EU-Mitgliedsstaaten, Regionen, Städte und Gemeinden wollen den Ausstieg aus der Heizung mit fossilen Brennstoffen. Neue und sanierte Gebäude müssen zunehmend einen Teil der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energiequellen decken, zum Beispiel mit Solarwärme, berichtet der europäische Solarwärme-Industrieverband (ESTIF) in einer Pressemitteilung. Auch die EU-Kommission will dies europaweit so regeln. „Das alles begann in Barcelona“, erinnert ESTIF-Generalsekretär Uwe Trenkner. „1999 hatte die Stadt gesagt ‚ohne Solarthermie wird nicht mehr gebaut‘ Die Idee war verblüffend einfach – und ausgesprochen erfolgreich. Heute leben Millionen Europäer in Neubauten, in denen ein Mindestanteil des Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien gedeckt wird.

Solarwärme in vielen Regionen Europas wettbewerbsfähig
Die EU-Kommission hat die Idee einer „Solar-Pflicht“ in ihren neuen Richtlinienvorschlag zur Förderung der erneuerbaren Energie aufgenommen. Eine Bestimmung in dieser Richtlinie soll die Nutzung der Erneuerbaren in jedem neuen oder sanierten Gebäude verbindlich regeln. Die Logik dahinter ist einfach: Öl und Gas sind in den vergangenen Jahren sehr teuer geworden und die Emissionen fossilen Brennstoffe trage zudem zum Klimawandel bei. Weshalb sollten dann noch Neubauten genehmigt werden, welche nicht einmal damit anfangen, fossile Brennstoffe durch erneuerbare zu ersetzen?“, so die ESTIF. In vielen Regionen Europas sei die Solarwärme schon jetzt wettbewerbsfähig mit herkömmlichen Heizungen, betont ESTIF. Die zusätzlichen Investitionskosten seien minimal und lägen zwischen 1 – 3 % der Gesamtkosten eines Neubaus. Für sich genommen sei dieser Mehraufwand zwar minimal, aber positiven Auswirkungen aller Investitionen seien riesig.

Bundesweite Verpflichtungen zur Nutzung der Erneuerbaren in Deutschland
Im Juni 2008 hatte der Deutsche Bundestag das Erneuerbare-Wärme-Gesetz beschlossen, mit dem Deutschland zum fünften Land in Europa wird, das Verpflichtungen zur Nutzung der Erneuerbaren landesweit vorgibt. ESTIF begrüßt die Entscheidung der deutschen Regierung, die damit einen bedeutenden Schritt hin zu einer sicheren und nachhaltigen Energieversorgung gemacht hätte. Auch weitere Kommunen und Regionen in Europa haben laut ESTIF ähnliche Regelungen verabschiedet.
„Im vergangenen Jahr haben die Regierungschefs der EU-Staaten sich verbindlich darauf geeinigt, dass bis 2020 mindestens 20 % der Energie aus erneuerbaren Quellen stammen müssen“, sagt Nigel Cotton, Vorsitzender des ESTIF-Beirats. „Und wenn wir dieses Zeile erreichen wollen, müssen die Erneuerbaren rasch in der Bauwirtschaft Einzug halten. Jetzt müssen auch die nationalen Regierungen der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Verpflichtung zustimmen.“

14.07.2008 | Quelle: ESTIF | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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