Österreich: Solarthermie-Branche feiert sensationelle Marktentwicklung und präsentiert druckfrische „Solarwärme-Roadmap“

Solarthermische Kollektoren sind heute eine nicht mehr wegzudenkende Technologie in der österreichischen bzw. in der europäischen Energieversorgung. Der österreichische Solarwärmemarkt steigerte sich laut AEE INTEC hinsichtlich der installierten Kollektorfläche in den letzten vier Jahren um insgesamt 70 %. Im Jahr 2007 seien in Österreich 281.000 m² Kollektorfläche installiert worden, was einer thermischen Leistung von 197 […]

Solarthermische Kollektoren sind heute eine nicht mehr wegzudenkende Technologie in der österreichischen bzw. in der europäischen Energieversorgung. Der österreichische Solarwärmemarkt steigerte sich laut AEE INTEC hinsichtlich der installierten Kollektorfläche in den letzten vier Jahren um insgesamt 70 %. Im Jahr 2007 seien in Österreich 281.000 m² Kollektorfläche installiert worden, was einer thermischen Leistung von 197 Megawatt (MWth) entspreche. Bezogen auf die Einwohnerzahl wird Österreich hier weltweit nur von den klimatisch wesentlich günstiger gelegenen Ländern Zypern und Israel geschlagen. Zusätzlich wirkte sich der starke österreichische Heimmarkt äußerst positiv auf die Positionierung österreichischer Unternehmen am internationalen Markt aus. Denn von den im Jahr 2007 in der EU installierten 2,7 Mio. m² Kollektorfläche (1,9 GWth) stammen 39 % aus österreichischer Produktion, was Österreich zum Solarwärme-Europameister mache. Diese Erfolgsbilanz und der Abschluss des erfolgreichen klima:aktiv Programms solarwärme waren für mehr als 350 Fest- und Ehrengäste am 3. September in Gleisdorf Anlass zu feiern sowie einen Blick in die vielversprechende Zukunft der Solarbranche zu werfen.

Roadmap „Solarwärme 2020“ soll bis 2020 etwa 15 Milliarden Euro Umsatz und 63.000 Vollzeitarbeitsplätze bringen
Robert Kanduth, Obmann des Fachverbandes Austria Solar, führte die Festgäste in die Zukunft indem er die brandneue Roadmap „Solarwärme 2020“ präsentierte, die vom klima:aktiv Programm solarwärme unter Einbeziehung führender Solarexperten erstellt wurde. Werden die darin vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt, kann im Jahr 2020 der österreichische Niedertemperaturwärmebedarf zu 10 % mit Solarwärme gedeckt werden. Im Jahr 2030 sind demnach bereits 25 % und im Jahr 2050 über 40 % möglich. Stellvertretend für die in der Roadmap vorgeschlagenen Maßnahmen nannte Kanduth die Schlagwörter „Impulsförderungen für neue Anwendungen“, „Begleitmaßnahmen und Ausbildungsprogramme“ sowie „Forschung und Technologieentwicklung“. Würde sofort begonnen, die Maßnahmen umzusetzen, könnten bis zum Jahr 2020 durch diese Initiative 23,8 Mio. m² Kollektorfläche verkauft werden. Die jährlich installierte Kollektorfläche würde im Jahr 2020 rund 3,6 Mio. m² betragen, was einen Umsatz von 15 Milliarden Euro und 63.000 Vollzeitarbeitsplätze mit sich bringen würde. Für die öffentliche Hand würden die Kosten je Tonne eingespartes CO2 bei der vollständigen Umsetzung des Maßnahmenplans bei rund 21 Euro liegen. Kanduth verglich diesen Betrag mit den anstehenden Strafzahlungen für Österreich infolge der Verfehlung der Ziele des Kyoto Protokolls, die bei etwa 20 bis 100 Euro je Tonne zu wenig eingespartem CO2 liegen würden – und das ohne jegliche Wertschöpfung für Österreich. Das klima:aktiv Programm solarwärme wurde von den Institutionen AEE INTEC (Programmleitung), arsenal research und vom Verband Austria Solar durchgeführt.

10.09.2008 | Quelle: AEE INTEC, Institut für Nachhaltige Technologien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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