Deutsche Bank veröffentlicht Studie zum Klimawandel: Konjunkturbelebung möglich durch Investitionen in „grüne“ Infrastruktur und erneuerbare Energien

Die Deutsche Bank Asset Management (DeAM) hat am 22. Oktober 2008 eine Forschungsarbeit publiziert, die zu der Erkenntnis gelangt, dass trotz der aktuellen Rückschläge auf den Finanzmärkten die zunehmende globale Erwärmung die Regierungen zu größeren Investitionen zur Begrenzung des Klimawandels und für die Anpassung daran zwingen wird. „Investieren in den Klimawandel 2009 – Notwendigkeit und […]

Die Deutsche Bank Asset Management (DeAM) hat am 22. Oktober 2008 eine Forschungsarbeit publiziert, die zu der Erkenntnis gelangt, dass trotz der aktuellen Rückschläge auf den Finanzmärkten die zunehmende globale Erwärmung die Regierungen zu größeren Investitionen zur Begrenzung des Klimawandels und für die Anpassung daran zwingen wird. „Investieren in den Klimawandel 2009 – Notwendigkeit und Chancen in turbulenten Zeiten“ – verfasst vom globalen Forschungsteam „Klimawandelinvestitionen“ der DeAM – bietet einen detaillierten analytischen Überblick zum Verständnis der Investitionsmöglichkeiten im Umfeld des Klimawandels. Die Untersuchungen besagen, dass der wirtschaftliche Abschwung allen Regierungen der Industrienationen weltweit eine gute Möglichkeit bietet, die Ausgaben für „grüne“ Infrastruktur und erneuerbare Energien als Antrieb zur Vermeidung einer schwer wiegenden Rezession zu steigern.

Förderung von Investitionen in erneuerbare Energien steht im Vordergrund.
„Die gegenwärtige Krise macht aus der Notwendigkeit den Klimawandel zu bekämpfen eine Gelegenheit, um Wachstum durch Investitionsmöglichkeiten zu fördern“, sagt Mark Fulton, Leiter der Forschung zu Klimawandelinvestitionen bei der DeAM: „Die Förderung von Investitionen in erneuerbare Energien steht im Vordergrund. Energieeffizienztechnologien sind höchst wünschenswert in Zeiten in denen die Konjunktur von einer Rezession bedroht wird“, betont Fulton. Infrastrukturanreize könnten direkt an klimasensible Sektoren wie Energieversorgungsnetze, Wasser, Gebäude und öffentlichen Verkehr gebunden sein – diese stellten ein riesiges Segment für die Entwicklung neuer Technologien und Arbeitsplätze dar. Die Regierungen hätten eine „historische Gelegenheit“ vor Augen – die „Klimabeständigkeit ihrer Wirtschaft“ zu gewährleisten – durch die Erneuerung der Infrastruktur als wichtigste Gegenmaßnahme zu jedem wirtschaftlichen Abschwung; so der DeAM-Experte.
Die Untersuchung zeige auch, dass sich die Debatte rund um die Klimaänderung verschiebt: Die Kosten und Risiken rückten in den Hintergrund. Die Frage, wie Unternehmen an den Chancen teilhaben können, werde immer wichtiger. Die Klimawandelssegmente seien extrem gut geeignet, sowohl für die öffentlichen Kapitalmärkte als auch speziell für private Märkte (z. B. Venture Capital, Private Equity, Infrastruktur und Holzverarbeitung), heißt es in der Pressemitteilung.

CO2-Gehalt in der Atmosphäre hat den Höchststand der vergangenen 800.000 Jahre erreicht
Kevin Parker, Leiter des weltweiten Asset-Managements der Deutschen Bank und Mitglied des „Group Executive Committee“ der Deutschen Bank, erklärt hierzu, dass dies nicht die Zeit für Regierungen sei, sich aufgrund des aktuell schwierigen Marktumfeldes vom Klimawandel abzuwenden. Parker merkt an, dass neueste wissenschaftliche Studien ergeben haben, dass der CO2-Gehalt in der Atmosphäre den Höchststand der vergangenen 800.000 Jahre erreicht hat und die globale Erwärmung sich somit möglicherweise nur wenige Jahre von einem Punkt ohne Umkehr befindet. Eine sofortige Reaktion sei notwendig. Um Anreize für die Investition von privatem Kapital in Technologien zur Linderung oder Anpassung an den Klimawandel zu schaffen, müssten die Regierungen vorteilhafte regulative Rahmenbedingungen entwickeln – insbesondere einen globalen CO2-Preis.
„Das Ziel muss die Schaffung eines transparenten, langfristigen gesetzlichen Regelwerks zur akkuraten Preisbildung von CO2 und zur Förderung der Entwicklung von Alternativen sein. Sofern Regierungen die Notwendigkeit zur Errichtung des angemessenen regulativen Umfeldes erkennen, werden Investoren die Möglichkeiten verstehen und sich am Markt engagieren. Trotz der Ernsthaftigkeit der aktuellen Finanzkrise kann diese dennoch überwunden werden und sollte daher nicht als Entschuldigung zur Untätigkeit dienen“, so Parker.

CO2-Preise werden bedeutendstes unterstützendes Element für saubere Energieproduktion
Der Klimawandel bietet eine große und wachsende Investitionsgelegenheit, betont die DeAM. Sie erwartet langfristig eine Wiederkehr der hohen Öl- und Gaspreise, aber schwächere Kohlepreise. CO2-Preise werden nach Einschätzung der DeAM-Experten mit ihrer Einführung zum bedeutendsten unterstützenden Element für die Gewährleistung der Nutzung sauberer Energiequellen.
Gewinnschwelle der Erneuerbaren bei Wirtschaftlichkeit ohne Förderung
Für Risikokapital liegt der Fokus bei jeder Technologie auf der Entwicklung entlang der Kosten-Lernkurve. Der langfristig nachhaltigste Break-Even-Punkt (Gewinnschwelle) für erneuerbare Energien sei dem Zeitpunkt der Wirtschaftlichkeit ohne Subventionen, allerdings mit einem CO2-Preis der die fortwährende Wirtschaftlichkeit bei schwankenden Energiepreisen gewährleistet.
Teil I des zweiteiligen Berichts untersucht den Investitionshorizont des Klimawandels. Teil II beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel der Regulierung mit der zugrundeliegenden Dynamik von Technologiekosten und Energiepreisen.
Eine Zusammenfassung des Bericht in englischer Sprache (19 S., PDF) kann heruntergeladen werden unter http://www.dbadvisors.com/climatechange

30.10.2008 | Quelle: Deutsche Bank | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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