Rensselaer Polytechnic Institute will biochemisches Forschungszentrum für Solar-Technik gründen

Das „Baruch ’60 Center for Biochemical Solar Energy Research“ soll Teil des 1824 von Stephen Van Rensselaer gegründeten Rensselaer Polytechnic Institute (Troy, New York) werden. Laut einer Pressemitteilung vom 29. Oktober plant das künftige Zentrum „bis dato beispiellose Forschung“ auf dem Gebiet der biochemischen Solar-Technologie. Namensgeber Thomas R. Baruch, Gründer und Geschäftsführer von CMEA Ventures […]

Das „Baruch ’60 Center for Biochemical Solar Energy Research“ soll Teil des 1824 von Stephen Van Rensselaer gegründeten Rensselaer Polytechnic Institute (Troy, New York) werden. Laut einer Pressemitteilung vom 29. Oktober plant das künftige Zentrum „bis dato beispiellose Forschung“ auf dem Gebiet der biochemischen Solar-Technologie. Namensgeber Thomas R. Baruch, Gründer und Geschäftsführer von CMEA Ventures (San Francisco, Kalifornien) und Absolvent des Rensselaer-Abschlussjahrgangs von 1960, half mit einer Spende, um die Gründung des Zentrums voranzutreiben. Forscher sollen nun neue Solar-Technologien entwickeln, und zwar indem sie die weltweit leistungsfähigsten Systeme zur Energieumwandlung studieren: Pflanzen.
Ziel der neuen Institution ist, die Vorgänge der Photosynthese besser zu verstehen und auf dieser Grundlage neue Technologien zu entwickeln, welche die Effizienz der Natur nachahmen sollen.

Bahnbrechende Photovoltaik-Technologie durch Imitation der Natur erwartet
„Wir freuen uns darüber, in Tom Baruch einen Partner gefunden zu haben, der die Vision von Rensseleaer ebenso versteht wie die dringende Notwendigkeit, innovative und visionäre Wege einzuschlagen, um den weltweiten Energiebedarf zu decken“, sagte die Rektorin von Rensselaer, Shirley Ann Jackson. „Das Zentrum wird unser Forschungsnetzwerk für Energiefragen weiter ausweiten, welches eigens etabliert worden ist. Die in der Grundlagenforschung erworbenen wissenschaftlichen Kenntnisse über die Wirkungsweise der ursprünglichen Solar-Module – nämlich der Pflanzen – sowie technologische Innovationen werden Forschern für die Entwicklung hochgradig effizienter Solar-Technologien rund um den Globus bereit stehen“, fügte Jackson hinzu. Der Spender, Thomas Baruch ergänzte: „Ich hoffe, dass dieses Zentrum die etablierte Forschungsarbeit von Rensselaer im Bereich Energie ausweiten kann, und dass die Studenten und Dozenten des Rensselaer Instituts eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Photovoltaik-Technologie spielen werden. Die hiesige Infrastruktur gekoppelt mit dem hier vorhandenen Talent ermöglichen meiner Meinung nach die richtige Mischung aus Ideen und Innovationen, die in der Entwicklung ausgereifter Solar-Technologien münden wird, die höhere Effizienzen ermöglichen werden, als sie momentan am Markt erhältlich sind“, fügte Baruch hinzu.

Vielschichtige wissenschaftliche Probleme sollen gemeinsam gelöst werden
Das Forschungszentrum solle Fachbereiche verschiedener Disziplinen und Forschungshintergründe vereinen, heißt es in der Pressemitteilung. Anfänglich konzentriere sich die Forschung auf Molekular- und Biochemie, um den Umwandlungsprozess von Sonnenstrahlen in Energie in den Pflanzen näher zu beleuchten, erklärte Rensselaer-Vorstand Robert Palazzo. „Die Forschung wird sich anfänglich darauf konzentrieren zu erfahren, wie Pflanzen die Energie aus der Sonne so effizient verwenden können“, fügte er hinzu. „Dieses Wissen kann dann als Information dienen, mit der vollständig neue Technologien zur solaren Energiegewinnung entwickelt werden könnten.“ Johnathan Dordick, Direktor des „Center for Biotechnology and Interdisciplinary Studies“, sieht auch gute Möglichkeiten für die Entwicklung neuer photoabsorbierender Technologien: „Ultimativ werden biomimetische Designs in natürliche biologische Systeme integriert werden, um dann messbare, effiziente und breit anwendbare Lösungen für die Umwandlung von Licht in verwendbare, lagerfähige Energie zu ermöglichen. Dies könnte die Energieproduktion revolutionieren und unsere Zukunft als nachhaltige Gesellschaft sichern.“

Künstliche Photosynthese zur Deckung des Energiebedarfs
In der Pressemitteilung heißt es weiter, dass K.V. Lakshmi, Professor für Chemie und Biochemie am Rensselaer Institute, im ersten grundlegenden Schritt die extrem komplizierten Vorgänge der Photosynthese zu verstehen suche. Lakshmi hat bereits zusammen mit Professor James Kempf sowie mit Professor Mark Platt, Professoren der Chemie und Biochemie, zur Wirkung des pflanzlichen Protein-Komplexes gearbeitet, der für die Photosynthese verantwortlich gemacht wird. Diese fundamentalen Kenntnisse sollen im nächsten Schritt Professor Peter Dinolfo, Professor für Chemie, Biochemie und Molekularchemie, sowie den Forschern aus anderen Fakultäten, von der Biologie bis zur Chemietechnik, dabei helfen, einen synthetischen Vorgang zu entwickeln der angelehnt an das Beispiel der Natur Energie aus Licht erfassen und nutzbar machen soll. „Was wir benötigen ist eine fachübergreifende Wissenschaft, welche die Kenntnisse von Chemie, Biologie und Physik zu vereinen im Stande ist, damit technologische Innovationen solarer Energienutzung für das 21. Jahrhundert möglich werden“, fügte Lakshmi hinzu.

10.11.2008 | Quelle: Rensselaer Polytechnic Institute | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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