Sozialer Wohnungsbau zieht Heizkostenbremse mit Solarthermie und Gasbrennwerttechnik

Bis vor kurzem wurden die beiden Mietshäuser in der Obermayer Straße 24-26 in Kaufbeuren noch mit vier 60 kW-Gaskesseln aus dem Jahr 1981 beheizt. Bei anhaltend steigenden Gaspreisen wurde diese veraltete Heiztechnik für den Bauträger und die 28 Mietparteien mit der Zeit richtig teuer. Darum beauftrage die Gemeinnützige Baugenossenschaft Kaufbeuren e.G. den Fachhandwerksbetrieb Josef Klaus […]

Bis vor kurzem wurden die beiden Mietshäuser in der Obermayer Straße 24-26 in Kaufbeuren noch mit vier 60 kW-Gaskesseln aus dem Jahr 1981 beheizt. Bei anhaltend steigenden Gaspreisen wurde diese veraltete Heiztechnik für den Bauträger und die 28 Mietparteien mit der Zeit richtig teuer. Darum beauftrage die Gemeinnützige Baugenossenschaft Kaufbeuren e.G. den Fachhandwerksbetrieb Josef Klaus GmbH aus Lauchdorf mit der Planung und Installation einer modernen, für größere Wohngebäude geeigneten Energiespar-Kombination aus Solarwärmeanlage und Gasbrennwerttechnik. Bei der aus acht Hochleistungs-Vakuumröhrenkollektoren bestehenden Solarthermie-Anlage für die sozialen Wohnungsbauten handelt es sich um das mit dem Bundesinnovationspreis ausgezeichnete „AquaSystem“ des Herstellers Paradigma. Dabei dient normales Heizungswasser als Wärmeträger, wodurch eine einfache und direkte Anbindung an das hauseigene Wärmenetz möglich ist.
Die Anlage mit einer Bruttokollektorfläche von 39,3 Quadratmetern, die auf der Dach-Westseite der Wohnhäuser installiert wurde, dient zur Warmwasserbereitung und zur Heizungsunterstützung. Von Paradigma stammen auch die neue Gasbrennwert-Kaskade mit zwei 110 kW „Modula“-Kesseln, zwei 800 Liter-Pufferspeicher sowie der 500 Liter fassende Warmwasser-Schichtenspeicher.

Die neue Heizungsanlage der beiden Mehrfamilienhäuser spart nach Berechnungen von Paradigma in 20 Jahren rund 44.104 Kubikmeter Gas ein. Das entspricht einem Energiepreis von 0,04 Euro pro Kilowattstunde, also 0,40 Euro pro Kubikmeter Gas. Somit würden die eingesparten Energiekosten bis 2028 zirka 100.000 Euro betragen. Darüber hinaus werde durch diese umweltverträgliche Wärmekombination der Ausstoß von rund 88 Tonnen CO2 vermieden. Für die Bewohner soll es keine sanierungsbedingte Mieterhöhung geben. Somit können sie ihre Wohnungen während der kalten Jahreszeit bedarfsgerecht beheizen, ohne künftig unbezahlbare Heizkostenabrechnungen fürchten zu müssen.
Im Rahmen der Gesamtsanierung der Wohnanlage Kaufbeuren mit insgesamt 78 Wohneinheiten wurden noch weitere Mietshäuser in der Wagenseilstraße 17 und der Obermayer Straße 28-30 mit Solaranlagen und teils mit Gasbrennwert-Kaskade ausgestattet. Auch für die Gemeinnützige Baugenossenschaft Kaufbeuren e.G. hat sich die Investition in renditefähige große Solaranlagen plus Gasbrennwerttechnik gelohnt. Bei einer Solaranlage beginnt mit dem Tag ihrer Abschreibung zugleich der kostenlose Energiebezug für viele Jahre. „In 20 Jahren wird sich beispielsweise der Gewinn aus der Anlage Obermayer Straße 24-26 auf rund 78.400 Euro belaufen, wobei sie sich bereits nach 8,7 Jahren amortisiert hat. Die effektive Verzinsung der Investitionskosten, also der effektive Endpreis, liegt durch die eingesparten Energiekosten bei 9,1 Prozent“, heißt es in der Pressemitteilung.

19.11.2008 | Quelle: Paradigma | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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