Greenpeace: Öl und Kohle müssen bis 2050 vollständig ersetzt werden

Weit reichende Schritte gegen den Klimawandel fordert Greenpeace anlässlich der am 26.03.2009 in Bonn beginnenden Klimaverhandlungen und der jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Bislang hielten die Umweltschützer es für ausreichend, den CO2-Ausstoß der Industriestaaten um 30 Prozent bis zum Jahr 2020 zu verringern und den globalen Ausstoß bis zum Jahr 2050 zu halbieren, um das Klima zu […]

Weit reichende Schritte gegen den Klimawandel fordert Greenpeace anlässlich der am 26.03.2009 in Bonn beginnenden Klimaverhandlungen und der jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Bislang hielten die Umweltschützer es für ausreichend, den CO2-Ausstoß der Industriestaaten um 30 Prozent bis zum Jahr 2020 zu verringern und den globalen Ausstoß bis zum Jahr 2050 zu halbieren, um das Klima zu retten. Doch nach einhelligen Aussagen der Klimawissenschaftler, die Greenpeace zusammengestellt hat – darunter Berichte des Weltklimarates (IPCC) – sei der Wandel des Klimas weitaus bedrohlicher als bislang angenommen, betont die Umweltschutzorganisation in einer Pressemitteilung.
Greenpeace fordert daher von den Industrieländern, ihre Treibhausgase um 40 Prozent bis zum Jahr 2020 zu reduzieren. Weltweit müsse der Ausstoß bis zur Mitte des Jahrhunderts fast bis auf Null zurückgehen. Das bedeute, bis zum Jahr 2050 müsse aus der Nutzung von Kohle und Öl ausgestiegen werden, betont Greenpeace.

Experte Smid: Das Klima-Chaos wird uns hart treffen
„Niemand darf sich mehr Illusionen machen, das Klima-Chaos wird uns hart treffen. Allein das rasante Abschmelzen der arktischen Eismassen stellt eine wesentliche größere Bedrohung dar, als ursprünglich angenommen“, sagt Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace. „Um einen sich selbst verstärkenden Klimawandel zu verhindern, müssen die CO2-Emissionen nach dem Jahr 2015 weltweit zurückgehen.“ Die Finanzkrise beweise, dass die Staatschefs sehr wohl in der Lage seien, sich unter Druck schnell abzustimmen und zu handeln, heißt es in der Pressemitteilung. „Der Klimawandel ist eine noch massivere Bedrohung. Jetzt müssen die letzten Chancen ergriffen werden, die drohende Klimakatastrophe zu verhindern“, warnt Smid.
Auch die Entwicklungsländer sollen schrittweise mit Maßnahmen zum Klimaschutz beginnen, um bis zum Jahr 2020 ihren prognostizierten Ausstoß von Treibhausgasen um 15 bis 30 Prozent zu verringern, fordert Greenpeace. Die Industrieländer müssten hierfür finanzielle Unterstützung in Höhe von jährlich mindestens 110 Milliarden Euro leisten.
In Bonn beginnen am Donnerstag internationale Klimaverhandlungen der UN. Unterhändler aus mehr als 100 Staaten beraten, welche Maßnahmen zum Schutz des Klimas die Staats- und Regierungschefs auf der großen Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen beschließen sollen. Ein zentraler Streitpunkt werden in den kommenden zwei Verhandlungswochen die Reduktionsziele für Treibhausgase der Industrieländer sein.

25.03.2009 | Quelle: Greenpeace e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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