US-Marktforscher erwarten stetiges, aber begrenztes Wachstum der gebäudeintegrierten Photovoltaik

Spezielle Förderung und ästhetische Vorteile sind die Grundlage für den Markt der Photovoltaik-Gebäudeintergration (building integrated photovoltaics; BIPV) und für dessen bescheidenes aber konstantes Wachstum. Auch künftig werde dieser Markt innovativen, branchenübergreifenden Herstellern und Dienstleistungsunternehmen gute Chancen bieten, so das Marktforschungsinstitut Lux Research (Boston, Massachusetts) in einer Pressemitteilung. Eine neue Studie zum BIPV-Markt belege, dass der […]

Spezielle Förderung und ästhetische Vorteile sind die Grundlage für den Markt der Photovoltaik-Gebäudeintergration (building integrated photovoltaics; BIPV) und für dessen bescheidenes aber konstantes Wachstum. Auch künftig werde dieser Markt innovativen, branchenübergreifenden Herstellern und Dienstleistungsunternehmen gute Chancen bieten, so das Marktforschungsinstitut Lux Research (Boston, Massachusetts) in einer Pressemitteilung. Eine neue Studie zum BIPV-Markt belege, dass der Mangel an Industrienormen, die überwiegende Kleinserienproduktion und der erhebliche Wettbewerb mit herkömmlichen gebäudemontierten Photovoltaikanlagen (building applied photovoltaics, BAPV) das Wachstum des aktuell 1,7 Milliarden US-Dollar (1,38 Mrd. Euro) umfassenden BIPV-Markts bis 2013 beschränken wird.
Die zur Gebäudeintegration verwendeten Photovoltaik-Elemente unterscheiden sich in Form und Funktion grundlegend von anderen Baumaterialien. BAPV bezeichnet die umfangreichere Klasse von Photovoltaik-Produkten die auf oder an Gebäuden montiert werden, wie zum Beispiel die herkömmlichen, dachmontierten PV-Kraftwerke. Die Studie von Lux Research, „Laying the Foundation for Building Integrated Photovoltaics“ will anhand einer fundierten Analyse wertvolle Erkenntnisse liefern für Unternehmen, die Baustoffe, chemische oder Photovoltaik-Produkte herstellen.

Kleiner Markt bietet Chancen für Spezialisten
Die Studie informiert über die Chancen eines BIPV-Markteintritts, potenzielle Kandiaten für strategische Partnerschaften, die Marktentwicklung, neue erfolgversprechende Technologien und analysiert, wie herkömmliche und Dünnschicht-Solartechnologien sich für spezielle Anwendungen im Wettbewerb werden behaupten können. „Der Markt ist noch zu klein, um für Großunternehmen von zentralem Interesse zu sein, aber wir sehen gute Chancen für Technologieanbieter, die BIPV-Bauteile mit ästhetischen Vorzügen liefern können statt mit niedrigen Preisen zu punkten“, so Johanna Schmidtke, Analystin bei Lux Research und Hauptautorin der Studie. „Dies gilt auch für Architekten und Spezialisten für Gebäudefassaden, die sich von anderen abheben und gleichzeitig die Aufmerksamkeit für BIPV steigern können“. Lux Research berichtet, dass seine Datenbank relevanter Photovoltaik-Anbieter und Informationen aus 29 zusätzlichen Interviews die Grundlage der Analyse und einen umfassenden Bericht über den BIPV-Markt bilden.

BIPV-Markt am Scheidepunkt
Lux Research geht davon aus, dass die gegenwärtig hohen Preise und der Mangel an Normen die Verbreitung der gebäudeintegrierten Photovoltaik verlangsamen werden und die kundenspezifischen in Kleinserien gefertigten Produkte die Industrie behindern werden. Die hohen Preise werden das Wachstum des Marktes für BIPV auf maximal 5,7 Milliarden US-Dollar (4,31 Mrd. Euro) im Jahr 2013 – entsprechend einer installierten Leistung von 694 Megawatt -beschränken, was einen Anteil von 3,7 Prozent am gesamten Solarmarkt bedeute. Laut Lux Research können geeignete Regelwerke, verbesserte Baumaterialien und Dienstleistungen die Nachfrage nach BIPV ankurbeln. Normen müssen laut Studie die Doppelrolle von BIPV-Produkten berücksichtigen, die gleichzeitig Bauelemente und Solarstrom-Technologie sind. Damit könnten Probleme gelöst werden, die durch Maßanfertigungen oder höhere Preise bedingt sind. Mittelfristig erwartet Lux Research jedoch, dass die herkömmlichen Technologien den Markt beherrschen werden. Solarmodul-Hersteller schließen laut Lux Research die Lücke zur BIPV in Sachen Ästhetik und Anbieter von gebäudeintegrierten Systemen seien gezwungen, ihre Gewinnmargen zu senken. „BIPV nähert sich einem Wendepunkt“, sagt Schmidtke. „Entweder wird sie weiterhin als hoch spezialisierter, ästhetischer Nischenmarkt langsam wachsen, oder es wird ihr gelingen, die Lücke zwischen der Photovoltaik und der Bauindustrie zu schließen. Letzteres erfordert Industrienormen, Innovationen und Investitionen, bietet jedoch auch echte Wachstumsmöglichkeiten für gut aufgestellte Unternehmen“.

14.04.2009 | Quelle: Lux Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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