Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy wünscht massive Investitionen in die erneuerbaren Energien

Während eines Besuchs des französischen Instituts für Solarenergie (INES) in Chambery (Savoyen) äußerte sich der Staatspräsident Nicolas Sarkozy sehr nachdrücklich als Verteidiger der erneuerbaren Energien, berichtet das Bulletin Wissenschaft Frankreich (Nr. 165 –24. Juni 2009) der Französischen Botschaften in Deutschland und Österreich. Sein Kernsatz war: „Wo ein Euro für die Kernenergie ausgegeben wird, werden wir […]

Während eines Besuchs des französischen Instituts für Solarenergie (INES) in Chambery (Savoyen) äußerte sich der Staatspräsident Nicolas Sarkozy sehr nachdrücklich als Verteidiger der erneuerbaren Energien, berichtet das Bulletin Wissenschaft Frankreich (Nr. 165 –24. Juni 2009) der Französischen Botschaften in Deutschland und Österreich. Sein Kernsatz war: „Wo ein Euro für die Kernenergie ausgegeben wird, werden wir einen Euro für die erneuerbaren Energien ausgeben.“ Der Staatspräsident vertritt die Auffassung, dass Frankreich hinsichtlich der erneuerbaren Energien zu sehr in Rückstand geraten ist, weil man glaubte, sie wegen der Kernkraft nicht zu benötigen: „Das war ein Irrtum“, betonte er.
Die Parität der Investitionen zwischen Kernkraft und erneuerbaren Energien, die er für dringend notwendig hält, hatte zum Ziel, „den Konsens bezüglich der Kernkraft zu erhalten und gleichzeitig dahin zu gelangen, dass diejenigen, die heute noch gegen die Kernenergie argumentieren, sie tolerieren“.

Mehrere hundert Millionen Euro für die Wärmegewinnung aus erneuerbaren Energien
Für Pierre Radanne, ehemaliger Präsident der Französischen Organisation für Umwelt- und Energiewirtschaft (ADEME), klingt dieses Gleichgewicht der Investitionen realistisch. Heutzutage erreichen die Investitionen in die Kernenergie rund 5 Milliarden Euro pro Jahr. Außerdem wurde kürzlich von der ADEME ein „Wärmekapital“ (von mehreren hundert Millionen Euro) bereitgestellt, um die Nutzung der erneuerbaren Energien für die Wärmegewinnung, insbesondere auf Kollektivebene, zu fördern.
Die Industrie verhält sich hinsichtlich der Investitionen in diesen Bereich jedoch noch etwas zaghaft: die großen Industriekonzerne und Banken haben noch nicht in die erneuerbaren Energien investiert.

Keine Senkung der Einspeisetarife von Solar- und Windenergie bis 2012
Nicolas Sarkozy hat den Umweltminister Jean-Louis Borloo und die Staatssekretärin für Ökologie, Chantal Jouanno, damit beauftragt, alle bereits existierenden Förderverfahren für erneuerbare Energien zu überprüfen. Er selbst will dann in den nächsten 3 Monaten entscheiden, welche Fördermaßnahmen beibehalten und welche modifiziert werden sollen. Er wird sich des Weiteren dafür einsetzen, dass die erneuerbaren Energien künftig nur einem eingeschränkten Steuerwesen unterliegen und dass es bis zum Jahr 2012 keine Absenkung der Entgelte für die Einspeisung von Solar- und Windenergie in die Stromnetze geben wird. Als Gegenleistung wird der Staat die Hersteller von Anlagen, die „saubere“ Energien nutzen, bei der Schaffung von Arbeitsplatzen unterstützen. So sind derzeit in Frankreich, im Gegensatz zu Deutschland und Spanien, die jeweils 90.000 und 45.000 Mitarbeiter im Windenergiesektor beschäftigen, nur 7.000 in diesem Bereich beschäftigt. Um die Umweltschützer zu versöhnen, schlagt der Staatspräsident vor, den Namen des Franzosischen Zentrums für Atomenergie (CEA) und des Französischen Erdölinstituts (IFP) zu ändern, damit ihre Aktivitäten für die erneuerbaren Energien deutlicher in Erscheinung treten.
Aus Wissenschaft Frankreich (Frankreich (Nr. 165 –24. Juni 2009);
Kostenloses Abonnement durch E-Mail an: sciencetech@botschaft-frankreich.de

02.07.2009 | Quelle: Französische Botschaften in Deutschland und Österreich | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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