Österreich: Solarwärme wird zum Standard
Solarthermie-Anlagen sind in sieben von neun österreichischen Bundesländern bereits Voraussetzung für die Förderung von Neubauten, in drei Bundesländern auch bei der Sanierung und beim Heizungstausch, berichtet der Verband Austria Solar in einer Pressemitteilung. Bund und Länder einigten sich bereits Ende 2008 auf strengere Klimaschutzauflagen bei der Vergabe von Wohnbauförderungsgeldern. Brennwert-Heizkessel, die mit Gas oder Öl betrieben werden, müssen bei Neubauten mit einer thermischen Solaranlage kombiniert werden. „Damit soll zumindest in den Monaten mit hoher Sonneneinstrahlung die Warmwasserbereitung und Heizung aus erneuerbarer Energie erreicht werden“, kommentiert Roger Hackstock, Geschäftsführer des Verbandes Austria Solar.
Von dieser Kombination könne nur abgesehen werden, wenn lagebedingt der Einbau einer Solaranlage technisch oder wirtschaftlich nicht sinnvoll möglich ist. In der Steiermark, Oberösterreich, Vorarlberg und Wien gelte die Solar-Voraussetzung auch für Gebäude mit Wärmepumpen, es sei denn sie werden mit Ökostrom oder einer hauseigenen Photovoltaik-Anlage versorgt.
Solar-Vorgaben in fast ganz Österreich umgesetzt
Seit Juli 2009 ist die neue Solar-Regelung in fast ganz Österreich umgesetzt, Kärnten und Salzburg werden mit entsprechenden Gesetzesänderungen im Herbst folgen. In den Bundesländern Tirol, Wien und Vorarlberg sei man einen Schritt weiter gegangen, betont Austria Solar: Auch bei umfassender Sanierung von Gebäuden und Austausch alter Heizkessel ist die Kombination mit einer Solarwärmeanlage Fördervoraussetzung. Auch im Burgenland wurde die Regelung auf die Gebäudesanierung ausgeweitet, Einfamilienhäuser sind jedoch generell ausgenommen. Einen Überblick zu allen Bestimmungen gibt es unter http://www.solarwaerme.at/Marktstatistik.
Attraktive Solarförderung im Eigenheim
Für eine sechs Quadratmeter große Solaranlage zur Warmwasserbereitung im Eigenheim gibt es zwischen 600 und 1.700 Euro, je nach Bundesland. Eine fünfzehn Quadratmeter große Solaranlage zur Heizungsunterstützung wird von den Bundesländern mit 1.050 bis 3.480 Euro gefördert. Fast jede zweite Gemeinde Österreichs gewährt einen zusätzlichen Zuschuss zur Landesförderung. Darüber hinaus kann eine Solaranlage als Sonderausgabe von der Einkommenssteuer abgesetzt werden, womit etwa 300 Euro Steuern gespart werden können. „Unterm Strich werden Solarwärmeanlagen mit bis zu 30 Prozent gefördert“, betont Austria Solar. Einen Überblick über alle Solarförderungen für Eigenheime bietet das klima:aktiv Programm solarwärme unter http://www.solarwaerme.at.
Besonders hohe Solar-Förderung für Mehrfamilienhäuser in Vorarlberg, Kärnten, Niederösterreich und Salzburg
„Auch die Errichtung von thermischen Solaranlagen im Geschoßwohnbau wird von den Ländern gefördert, zumeist mit bis zu 30 % der anerkannten Investitionskosten“, betont Ewald Selvicka, Leiter des Bereiches Mehrfamilienhaus im klima:aktiv Programm solarwärme. Solaranlagen werden sowohl im Neubau als auch bei Sanierungen finanziell unterstützt. Art und Höhe der Förderung sind je nach Bundesland unterschiedlich. In Vorarlberg, Kärnten, Niederösterreich und Salzburg ist die Fördersituation besonders günstig. Durch zusätzliche Ökopunkte und verbesserte Rückzahlungskonditionen bei Installation von Solaranlagen liege der finanzielle Vorteil über die gesamte Finanzierungsperiode in der Höhe der Investitionskosten der Solaranlage, so der Solar-Verband. Auch in den anderen Bundesländern seien die Wohnbauförderrichtlinien im Neubau und in der Sanierung mittlerweile so angepasst worden, dass die Sonne als Wärmequelle für Warmwasser und Heizung auch im Mehrfamilienhausbereich in Zukunft immer öfter genutzt wird. Einen Überblick der Förderung für Mehrfamilienhäuser samt Ansprechstellen bietet das klima:aktiv Programm solarwäme unter http://www.solarwaerme.at/Geschosswohnbau.
23.07.2009 | Quelle: Verband Austria Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH