Centrosolar Q2–Zahlen: Strategische Bereinigungen führen zu Einmalverlusten; anziehendes operatives Geschäft

Die CENTROSOLAR Group AG (München) hat das von einem schwachen Marktstart und einem kontinuierlichen Preisverfall gekennzeichnete erste Halbjahr 2009 zur strategischen Bereinigung seines Unternehmensportfolios genutzt, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die noch 2008 zu hohen Einkaufspreisen aufgebauten Lagerbestände an Solarzellen und -Modulen seien abgewertet und abverkauft worden. Nach der Insolvenz eines Hauptkunden des niederländischen […]

Die CENTROSOLAR Group AG (München) hat das von einem schwachen Marktstart und einem kontinuierlichen Preisverfall gekennzeichnete erste Halbjahr 2009 zur strategischen Bereinigung seines Unternehmensportfolios genutzt, berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die noch 2008 zu hohen Einkaufspreisen aufgebauten Lagerbestände an Solarzellen und -Modulen seien abgewertet und abverkauft worden. Nach der Insolvenz eines Hauptkunden des niederländischen Modulwerks in Doesburg sei die Produktion dort zugunsten des neuen und größeren Werkes in Wismar geschlossen worden. Auch das zwischenzeitlich mit einem neuen Partner verhandelte Zellenproduktions-Gemeinschaftsunternehmen mit der Qimonda AG sei endgültig abgebrochen worden.
Die vorgenommenen Lagerbestandsabwertungen und der Abverkauf der alten Lagerbestände aus 2008 reduzierte die Rohmarge im Geschäftssegment Solar Integrated Systems um einmalig etwa 10 Prozentpunkte und stellte somit eine Belastung von mehr als 9 Millionen dar, heißt es in der Pressemitteilung.
Auch alle Rückstellungen für den mit der Schließung des Werks in Doesburg verbundenen Sozialplan sowie Abwertungen auf die Vermögenswerte seien ergebniswirksam im zweiten Quartal verbucht worden. Die Übernahme von Anlaufkosten für das geplante Zellenwerk verminderte zusätzlich das operative Ergebnis um weitere 1,8 Millionen Euro. Die durch den Abbruch der Verhandlungen erforderliche vollständige Abschreibung der Beteiligung an dem Zellenwerk in Höhe von 10,1 Millionen Euro belaste hingegen das Finanzergebnis. Zudem hafte die CENTROSOLAR Group AG gemeinsam mit der Qimonda AG gesamtschuldnerisch für die Nettofinanzschulden des insolvent gegangenen Joint Ventures in Höhe von 16,5 Millionen Euro und weise vorsorglich den vollen Betrag als Finanzschulden in der Bilanz und im Finanzergebnis des zweiten Quartals aus.
Wegen all dieser einmaligen Bereinigungskosten des ersten Halbjahres ergab sich für die CENTROSOLAR Group AG ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von minus 11,3 Millionen Euro (Vorjahr plus 6,8 Mio. EUR) und ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von minus 37,1 Millionen Euro (Vorjahr plus 2,7 Mio. EUR). Bereinigt um diese Einmaleffekte wäre ein ausgeglichenes Periodenergebnis erreicht worden, betont das Unternehmen.

Umsatzsprünge in Frankreich, Benelux und den USA kompensieren weitgehend den „Spanieneffekt“ des Vorjahres
Deutliche Umsatzsteigerungen unter anderem in Frankreich, den Benelux-Staaten und den USA hätten der CENTROSOLAR Group AG im ersten Halbjahr 2009 geholfen, den Spanienboom des Vorjahres weitgehend zu kompensieren. Insgesamt konnte ein Umsatz von 122,2 Millionen Euro erreicht werden (Vorjahr: 151,7 Mio. EUR), was trotz der generellen Marktschwäche des ersten Quartals nur 19 % unter dem ersten Halbjahr des Rekordjahres 2008 lag. Davon wurden rund 57 % im Ausland erzielt. Aufgrund der in Relation zum Markt guten Umsatzentwicklung im abgelaufenen Halbjahr und einer stark angestiegenen operativen Geschäftsentwicklung zu Beginn des dritten Quartals geht CENTROSOLAR daher weiterhin von einem Jahresumsatz in etwa auf Vorjahresniveau aus. Da auch die Rohmarge im Juni vor Abwertungen bereits über dem Vorjahresdurchschnitt lag, könne auch von einem positiven operativen Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr ausgegangen werden, das jedoch aufgrund der Einmaleffekte des ersten Halbjahres unterhalb des Vorjahreswertes liegen werde.

Ehrgeizige Jahresprognose bestätigt
CENTROSOLAR habe sich nicht durch Langfristverträge beim Zellenbezug gebunden und sei deshalb nun in der Lage, die günstigere Einkaufssituation zur Verbesserung der Wettbewerbsposition bzw. zur Erhöhung der Margen zu nutzen. Auch durch die strategischen Bereinigungen sei die CENTROSOLAR Group AG jetzt deutlich stärker aufgestellt, um in ihrem Kerngeschäft – der Systemintegration von PV-Dachanlagen sowie der Herstellung und dem Vertrieb von solaren Kernkomponenten wie Antireflex-Glas und Befestigungssystemen – profitabel zu wachsen.

11.08.2009 | Quelle: CENTROSOLAR Group AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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