Photovoltaik in China: Produktionskapazität wird heimische Nachfrage weiterhin deutlich überwiegen

Die Struktur des chinesischen Elektrizitätsmarktes wird die Entwicklung des Photovoltaik-Marktes hin zur Netzparität von Solarstrom in den nächsten Jahren kaum ermöglichen, so ein Ergebnis der aktuellen Studie „China PV Market Development“ des Marktforschungsunternehmens Greentech Media (GTM). Die Elektrizitäts-Grundlast wird laut GTM vermutlich weiterhin mit Strom aus Kohlekraftwerken gedeckt werden. Erdgas werde aufgrund der chinesischen Verbrauchsstrategie […]

Die Struktur des chinesischen Elektrizitätsmarktes wird die Entwicklung des Photovoltaik-Marktes hin zur Netzparität von Solarstrom in den nächsten Jahren kaum ermöglichen, so ein Ergebnis der aktuellen Studie „China PV Market Development“ des Marktforschungsunternehmens Greentech Media (GTM). Die Elektrizitäts-Grundlast wird laut GTM vermutlich weiterhin mit Strom aus Kohlekraftwerken gedeckt werden. Erdgas werde aufgrund der chinesischen Verbrauchsstrategie kaum eine Rolle spielen, so die Marktforscher. Da der Strompreis von der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) festgesetzt wird, sei der Wettbewerb deutlich weniger entwickelt als in westlichen Märkten.
Allein die netzunabhängige Photovoltaik sei bislang mit Strom aus Dieselaggregaten wettbewerbsfähig, bei Kosten von rund 0,15 US-Dollar pro Kilowattstunde: Doch die chinesischen Stromversorger verfolgten das Ziel, die Kosten für in das Netz eingespeisten Solarstrom auf das Niveau der Windenergie und später auch der Kohle zu senken.

Staatliche Unternehmen dominieren die Photovoltaik im Kraftwerksmaßstab
Laut GTM verfolgt China das Ziel, eine eigenständige und sich selbst tragende Solarwirtschaft zu entwickeln, die sowohl die Produktion (upstream) als auch den Bau und Betrieb von Solarkraftwerken (downstream) umfasst. China werde in nächster Zeit eine flexible Politik verfolgen, die nicht für alle Investoren vorteilhaft sei, aber der Regierung umfangreiche Spielräume bei der Umsetzung eröffne, betont GTM. Staatliche Unternehmen oder Gesellschaften, an denen der Staat beteiligt ist, werden laut GTM deutliche Marktvorteile haben: von der Genehmigung über den Netzanschluss bis hin zur Finanzierung. Diese Unternehmen werden laut Studie den Photovoltaik-Markt im Kraftwerksmaßstab (Freiflächen) beherrschen, doch der Markt kommerzieller Aufdachanlagen könnte für viele Investoren und Ausbaumodelle interessant werden.

Ungleichgewicht zwischen Photovoltaik-Fertigungskapazitäten und heimischer Nachfrage bleibt bestehen
Die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Unterstützung der heimischen Industrie sind der wichtigste Grund für die neue Solar-Politik in China – und auch künftig wird sich die Regierung sowohl für den Bau von Produktionsstätten als auch für die Entwicklung von Kraftwerksprojekten stark machen. Gegenwärtig sieht GTM in erster Linie eine anhaltende Tendenz zum Hochfahren der Photovoltaik-Fertigungskapazitäten, denn damit werden lokale Hersteller unterstützt, und die Kapitalkosten können durch Skaleneffekte gesenkt werden. Der Bau von PV-Kraftwerken und die Solarstromproduktion werden durch die staatliche Förderung zwar ebenfalls wachsen, doch wie bei der Windenergie wird sich das Ungleichgewicht zwischen den installierten Produktionskapazitäten und dem aus erneuerbaren Energien erzeugten Strom nach Analyse von GTM zum Beginn des Aufbaus einer Solarwirtschaft wiederholen.
Weitere Informationen zur Studie „China PV Market Development“ Link: http://www.gtmresearch.com/report/china-pv-market-development

09.10.2009 | Quelle: Greentech Media | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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