Solarstrom aus der Wüste: Gemeinschaftsunternehmen DII nimmt Arbeit auf

Eine einzigartige Industrie-Initiative mit dem Ziel einer sicheren, nachhaltigen und klimafreundlichen Energieversorgung aus den Wüsten Nordafrikas und des Nahen Ostens (MENA) nahm am 30. Oktober 2009 ihre Arbeit auf. Zwölf Unternehmen und die DESERTEC Foundation haben in München die DII GmbH gegründet. Ziel des Unternehmens ist eine zügige Umsetzung des von der DESERTEC Foundation geförderten […]

Eine einzigartige Industrie-Initiative mit dem Ziel einer sicheren, nachhaltigen und klimafreundlichen Energieversorgung aus den Wüsten Nordafrikas und des Nahen Ostens (MENA) nahm am 30. Oktober 2009 ihre Arbeit auf. Zwölf Unternehmen und die DESERTEC Foundation haben in München die DII GmbH gegründet. Ziel des Unternehmens ist eine zügige Umsetzung des von der DESERTEC Foundation geförderten DESERTEC-Konzepts. Die DII soll nach sorgfältiger Analyse die geeigneten Rahmenbedingungen für Investitionen entwickeln, die notwendig sind, um die MENA-Region und Europa mit Solar- und Windenergie zu beliefern. Das langfristige Ziel ist, einen erheblichen Teil des Strombedarfs der MENA-Region und 15 % des europäischen Strombedarfs zu decken.

Niederländer Paul van Son wird Geschäftsführer
Die Gesellschafter haben Paul van Son zum Geschäftsführer der DII GmbH bestellt. Van Son hat in seiner rund 30-jährigen Laufbahn verschiedene Management- und Geschäftsführerpositionen in der europäischen Energie-Industrie bekleidet, unter anderem bei der Deutschen Essent und bei Econcern in den Niederlanden. Beide Unternehmen haben sich mit erneuerbare Energien und Energieeffizienz einen Namen gemacht. Paul van Son ist außerdem Vorsitzender der „European Federation of Energy Traders (EFET)“ sowie Vorsitzender der „Energy4all-Stiftung“, die auch in Afrika aktiv ist.

Erneuerbare Energien und verbundene Stromnetze
„Wir sehen in der DESERTEC-Vision einen ganz entscheidenden Baustein für den Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung für die MENA-Staaten und Europa“, sagt Paul van Son. „Jetzt ist die Zeit, aus dieser Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Durch intensive Zusammenarbeit und einen interkulturellen Dialog wollen wir eine solide Basis dafür schaffen, dass Investitionen in erneuerbare Energien und miteinander verbundene Stromnetze möglich werden. Der Schwerpunkt der Arbeit der DII wird auf den ökonomischen, technischen und regulatorischen Rahmenbedingungen liegen, die für ein erfolgreiches Umsetzungskonzept notwendig sind. Mittels früher Referenzprojekte wollen wir für die DII und andere Initiativen wertvolle Erkenntnisse für weitere Umsetzungspläne sammeln.“

Mittelmeer-Solarplan plus DII
Die Industrie-Initiative hat seit ihrer Bekanntmachung im Juli Unterstützung von einer Vielzahl politischer Institutionen in den MENA-Ländern und in Europa erhalten. So beabsichtigt die DII, eng mit dem Mittelmeer-Solarplan (MSP) zusammenzuarbeiten. Der Mittelmeer-Solarplan ist eine im Jahr 2008 unter der französischen EU-Ratspräsidentschaft gestartete Initiative. Ziel ist die Vertiefung der Nord-Süd-Beziehungen durch die Förderung von nachhaltigen Energieprojekten. Beide Initiativen – der MSP als politische und die DII als privatwirtschaftliche – verfolgen ähnliche Ziele und können sich daher gegenseitig unterstützen.
Gründungsgesellschafter der DII GmbH sind ABB, Abengoa Solar, Cevital, DESERTEC Foundation, Deutsche Bank, E.ON, HSH Nordbank, MAN Solar Millennium, Munich Re, M+W Zander, RWE, SCHOTT Solar und Siemens. Weitere Unternehmen aus verschiedenen Ländern werden der DII schon in naher Zukunft als Gesellschafter oder Partner beitreten, um der Initiative weitere Unterstützung in Europa und der MENA-Region zu sichern. Sitz der DII GmbH ist München.

Ökonomie und Umwelt sollen gleichermaßen profitieren
Die Gesellschafter der DII sind sich einig, dass wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahmen nötig sind, heißt es in der Pressemitteilung. Torsten Jeworrek, Mitglied des Vorstands von Munich Re im Namen der DII Gründungsmitglieder: „Die Frage ist nicht, ob wir etwas tun sollten, sondern wie wir einer weiteren Erhöhung der Treibhausgase in der Atmosphäre effektiv entgegenwirken können und wie dieses Ziel auf intelligente Weise erreicht werden kann, so dass Ökonomie und Umwelt gleichermaßen profitieren können. Vor dem Hintergrund des bedeutenden UN-Klimagipfels in Kopenhagen zeigt unsere gemeinsame Industrie-Initiative, wie Geschäftspotenziale für Unternehmen mit Nachhaltigkeitszielen vereinbar sind.“

01.11.2009 | Quelle: DESERTEC Foundation | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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