In vier Schritten zur Solarwärmeanlage: Was bei der Installation von Solarthermie-Systemen beachtet werden muss

Die Wärme der Sonne zu nutzen ist für viele Hausbesitzer ein erster Schritt weg von den hohen Heizkosten. Thermische Solaranlagen nutzen die Wärme der Sonne zur Erwärmung von Wasser. Vor allem für Hausbesitzer ist dies interessant: Sie können im Sommer den Heizkessel meist komplett abschalten und Geld und Energie sparen. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena, […]

Die Wärme der Sonne zu nutzen ist für viele Hausbesitzer ein erster Schritt weg von den hohen Heizkosten. Thermische Solaranlagen nutzen die Wärme der Sonne zur Erwärmung von Wasser. Vor allem für Hausbesitzer ist dies interessant: Sie können im Sommer den Heizkessel meist komplett abschalten und Geld und Energie sparen. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena, Berlin) erklärt, worauf Interessierte achten müssen.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt
Wer jetzt eine neue Heizung mit Solarwärmeanlage installiert, spare dauerhaft Energiekosten und hat schon in diesem Sommer genügend Solarenergie für warmes Wasser. Thomas Kwapich, Bereichsleiter der dena: „Besonders wenn der Heizkessel sowieso erneuert wird, raten wir zum Einbau einer Solarthermieanlage. Der Austausch alter Heizungen rechnet sich übrigens oft schon, wenn sie älter als 15 Jahre sind“.

Trinkwarmwasser oder Heizungsunterstützung?
Als nächstes müssen sich Hausbesitzer entscheiden, ob die Solaranlage nur das Trinkwasser erwärmen oder auch die Heizung unterstützen soll. Eine kleinere Solarwärmeanlage liefert in den warmen Monaten genug Energie, um den Trinkwarmwasserbedarf eines Hauses zu decken. Soll zusätzlich die Heizung unterstützt werden, müssen die Solar-Kollektoren inklusive Speicher größer ausfallen. Allerdings benötigten Solarwärmeanlagen in den meisten Fällen ein zusätzliches Heizsystem. Gut geeignet sind dazu beispielsweise effiziente Brennwertgeräte, Holzheizungen und in gut gedämmten Häusern auch Wärmepumpen.

Platz und Kosten schätzen
Ein Vier-Personen-Haushalt benötigt laut dena zur Erzeugung von Warmwasser mindestens vier bis sechs Quadratmeter Kollektorfläche. Zur solaren Heizungsunterstützung muss mit etwa zehn bis 18 Quadratmetern Kollektorfläche gerechnet werden. Für die Installation von Sonnenkollektoren bieten sich Dächer an, die direkt gen Süden ausgerichtet sind. Auch zwischen Ost und West sind alle Ausrichtungen möglich, gegebenenfalls muss die Kollektorfläche etwas größer gewählt werden. Jede Solarthermie-Anlage braucht einen Speicher für die gewonnene Wärme. Solaranlagen für Trinkwarmwasser benötigen mindestens einen 300-Liter-Speicher. Für Solaranlagen, die die Heizung unterstützen, sind etwa 100 Liter Speichervolumen je Quadratmeter Kollektorfläche erforderlich. Damit lassen sich bis zu 20 Prozent des gesamten Heizenergieverbrauchs einsparen. Für den Einbau einer thermischen Solaranlage zur Trinkwarmwasser müssen Interessenten mit Kosten ab 4.000 Euro rechnen. Bei einer Anlage mit Heizungsunterstützung erhöhen sich die Kosten auf 8.000 bis 12.000 Euro.

Handwerker suchen, Angebote vergleichen
Vergleichen spart Kosten: Die dena empfiehlt, am besten drei Angebote einzuholen und so einen geeigneten Handwerker zu finden. Damit die Angebote verglichen werden können, sollten alle angefragten Betriebe die gleichlautende Anfrage erhalten. Darin sollten die anstehenden Maßnahmen so genau wie möglich beschrieben werden. Referenzen der Anbieter über bereits durchgeführte Arbeiten könnten bei der Auswahl ebenfalls eine große Hilfe sein. So könnten Interessierte auch die Qualität der Arbeit vergleichen.
Wer auch gleichzeitig seinen Energieverbrauch senken will, sollte über eine energetische Modernisierung zum Effizienzhaus nachdenken. Ein umfassend gedämmtes Haus verbrauche bis zu 90 Prozent weniger Energie als ein vergleichbarer unsanierter Altbau und könne mit einem dena-Gütesiegel als Effizienzhaus zertifiziert werden. Solaranlagen könnten dann über ein Viertel des jährlichen Energiebedarfs bereitstellen. Die dena empfiehlt, bei größeren energetischen Sanierungsmaßnahmen einen Energieberater hinzuzuziehen. Er hilft, die Schwachstellen des Hauses aufzudecken, und erarbeitet eine auf das jeweilige Gebäude maßgeschneiderte Lösung.

08.05.2010 | Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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