Fraunhofer IPMS präsentiert großflächiges Photovoltaik-Modul aus Organischen Solarzellen
Die am Fraunhofer IPMS untersuchten Organischen Photovoltaik-Zellen (OPV) basieren auf organischen Molekülen, die im Hochvakuum verdampft werden können. Zur Herstellung der Solarzellen werden die Moleküle im Vakuum auf ein transparentes leitfähiges Substrat abgeschieden, wie zum Beispiel leitfähig beschichtetes Glas oder Folie.
Einfaches Verfahren, preiswerte Materialien
"Der einfache Herstellungsprozess und die Verwendung von preiswerten Materialien ermöglichen eine äußerst kostengünstige Fertigung organischer Solarmodule. Im Prinzip wird das leitfähige Substrat laserstrukturiert, anschließend im Vakuum mit den organischen Materialien und einer Metallelektrode beschichtet und verkapselt. Mehr ist nicht notwendig, und eine monolithische Verschaltung von Einzelzellen zum Modul fällt dabei quasi gratis ab", so Institutsleiter Prof. Karl Leo. Das Solarmodul besteht aus vier Submodulen basierend auf 200 x 200 mm2 Glassubstraten. Durch den modularen Ansatz ist eine einfache Skalierbarkeit zu größeren, kundenspezifischen Systemen gegeben. Je nach Bedarf können die Module seriell oder parallel verschaltet werden, um eine für die jeweilige Anwendung optimale Leistung zu bieten. Die hochmoderne Anlagenausstattung des Fraunhofer IPMS bietet die Infrastruktur für Forschung und Entwicklung, um kundenspezifische organische Solarzellen zu entwickeln und unter produktionsnahen Bedingungen zu evaluieren. Die Entwicklung der Herstellungstechnologie für Organische Solarzellen wurde im Projekt OPEG vom BMBF unter dem Förderkennzeichen 13N9717 gefördert.
Fraunhofer IPMS und COMEDD
Dresden hat sich in den letzten Jahren zu einem Zentrum der Forschung für organischen Materialien und Systeme entwickelt. Um die Ergebnisse in die Produktion zu überführen, ist eine weitere Optimierung der Fertigungsprozesse und die Etablierung und Erprobung erster Pilot-Fertigungsanlagen notwendig. Am Fraunhofer Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS wurde deshalb ein Center for Organic Materials and Electronic Devices Dresden (COMEDD) gegründet. COMEDD kombiniert Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zur Herstellung, Integration und Technologieentwicklung von organischen elektronischen Bauelementen. Die Mission von COMEDD ist die kunden- und anwendungsspezifische Forschung, Entwicklung und Pilotfertigung von neuartigen Bausteinkonzepten und Herstellungsmethoden für im Vakuum abscheidbare organische Materialien. Das Ziel der Einrichtung ist letztlich, ein in Europa führendes fertigungsnahes Forschungs- und Entwicklungszentrum für organische Halbleiter mit einer thematischen Fokussierung auf organische Leuchtdioden und Vakuumtechnologie darzustellen. Die COMEDD-Infrastruktur besteht aus verschiedenen Prozesslinien, die in einem 900 m² großen Reinraum der Klasse 10 eingebaut wurden.
25.08.2010 | Quelle: Fraunhofer IPMS | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH