Austria Solar: Österreichs Bundesländer setzen Solar-Offensive nur halbherzig um

Um den Umstieg auf die Sonne beim Heizen voranzutreiben, haben die österreichische Bundesregierung und die Bundesländer eine Änderung der Wohnbauförderung vereinbart. Seit diesem Jahr sind Fördermittel aus der Wohnbauförderung bei Errichtung einer Öl- oder Gasheizung an den Einbau einer thermischen Solaranlage gebunden. Auch bei Holzheizungen und Wärmepumpen sollten die Länder diese Bestimmung entsprechend der Vereinbarung umsetzen. Eine aktuelle Erhebung des Verbandes Austria Solar zeigt jedoch, das lediglich zwei Bundesländer - Salzburg und Vorarlberg - die Solar-Vereinbarung für alle Heizungen erlassen haben. In allen anderen Bundesländern seien zum Teil großzügige Ausnahmen beschlossen worden, die den Umstieg auf umweltfreundliche Sonnenenergie einschränken.

"Man fördert immer noch Warmwasser durch Holz und Strom im Hochsommer!" 
Die Bundesländer Salzburg und Vorarlberg seien Vorreiter bei Solarenergie in der Wohnbauförderung, betont Austria Solar. In diesen Bundesländern erhalte man nur dann eine Förderung für Neubau und Sanierung, wenn die Heizung mit einer Solarthermie-Anlage kombiniert wird. Der Anreiz, eine Solarwärmeanlage anzuschaffen, sei in diesen Bundesländern entsprechend hoch. Wien und Niederösterreich seien fast ebenso konsequent, nur bei Wärmepumpen sei der Ersatz der thermischen Solaranlage durch eine Photovoltaik-Anlage erlaubt. In allen anderen Bundesländern würden Holzheizungen  mit Ausnahme der Steiermark – und Wärmepumpen auch ohne Einbau einer thermischen Solaranlage gefördert. "Steiermark und Oberösterreich haben die Fördervoraussetzung allein auf den Neubau beschränkt, der für den Klimaschutz weitaus wichtigere Bereich der Sanierung wurde ausgespart", kritisiert Austria Solar. "In einigen Bundesländern werden Häuslbauer mit öffentlichen Mitteln gefördert, die selbst im Hochsommer bei 30 Grad im Schatten ihr Warmwasser durch das Verbrennen von Holz oder mittels Wärmepumpe erzeugen!", so Austria Solar Geschäftsführer Dipl.-Ing. Roger Hackstock.

Solar-Offensive auf Gewerbebetriebe und öffentliche Gebäude erweitern
Die Bewilligung von Förderungen für Neubau und Sanierung bei Gewerbebetrieben ist derzeit nicht an den Einbau einer Solaranlage gebunden. Hackstock: "Wenn man die Solar-Offensive wirklich ernst meint, dann müssen diese Voraussetzungen auch auf Gewerbebetriebe und öffentliche Gebäude erweitert werden. Aufgrund der oftmals großen Dachflächen sind Solaranlagen gerade dort extrem effizient!" Langfristig sei eine Erweiterung der Fördervoraussetzung im Wohnbau auf Solaranlagen zur Heizungsunterstützung erforderlich, um die Klimaziele zu erreichen. Derzeit genüge die Installation einer kleinen Solaranlage zur Warmwassererzeugung, um das Recht auf Wohnbauförderung zu erhalten.

31.08.2010 | Quelle: Verband Austria Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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