Solarthermie: Solarlite baut erstes kommerzielles Parabolrinnen-Kraftwerk mit Direktverdampfung

Die in Duckwitz (Mecklenburg-Vorpommern) ansässige Solarlite GmbH will in Kanchanaburi nördlich von Bangkok (Thailand) das erste kommerzielle Parabolrinnen-Kraftwerk auf der Basis der Direktverdampfung bauen, mit einer elektrischen Leistung von fünf Megawatt (MWe). Solarlite-Geschäftsführer Moritz von Plate präsentierte das Konzept auf der Berliner Energiekonferenz am 7. September 2010 und gab einen Ausblick auf Potenziale und künftige technologische Weiterentwicklungen in der Solarthermie. Für eine breite Akzeptanz im Energiemarkt seien jedoch weitere Kostensenkungen notwendig. Dafür gebe es verschiedene Ansätze, wie die Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades (z. B. mit Speichern), die Steigerung des optischen Wirkungsgrades und die Verwendung neuer Wärmeträger. "

Wenn wir gute Energie haben wollen, dann ist die Solarthermie auf der Basis der Direktverdampfung die konsequenteste Art und Weise, Energie nachhaltig und klimaschonend zu produzieren. Das ist nicht neu, aber bisher nicht kommerziell angewendet worden", so Moritz von Plate. Das Solarlite-Projekt in Thailand sei das erste kommerzielle solarthermische Kraftwerk mit Direktverdampfung.

Branche spaltet sich beim Thema Wärmeträger
Beim Wärmeträger der nächsten Generation solarthermischer Kraftwerke teile sich die Branche. Traditionell werde in solarthermischen Kraftwerken Thermalöl als Wärmeträgermedium verwendet. Das bringe erhebliche Nachteile mit sich, so Solarlite. So sei die Betriebstemperatur auf 394 Grad Celsius beschränkt, das Thermalöl sei teuer und begrenzt verfügbar und erfordere zusätzliche Komponenten wie einen Wärmetauscher. Dazu kämen erhöhte Anforderungen an die Sicherheit und an die Entsorgung. Als künftiger Wärmeträger werde neben der Direktverdampfung von Wasser/Dampf auch flüssiges Salz getestet. Salz biete ebenso wie Wasserdampf eine hohe Wärmekapazität, berge aber die Gefahr des Einfrierens und der Korrosion, erklärt Solarlite.

Direktverdampfung als Betriebskonzept
Die Solarlite GmbH hat sich für die Direktverdampfung als Betriebskonzept der Parabolrinnen-Kraftwerke entschieden und will die Technologie weiter entwickeln. Ausschlaggebend für diese Ausrichtung seien die Aspekte des Klimaschutzes, die Möglichkeit der Anwendung in unerschlossenen Regionen und die vorliegenden Erfahrungswerte und Forschungsergebnisse. Solarlite will künftig den Verdampfungsprozesses weiter optimieren und gleichzeitig an der Entwicklung von Wärmespeichern für die Direktverdampfung arbeiten.

13.09.2010 | Quelle: Solarlite GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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