Versicherungsexperten empfehlen Schadenmanagement für Betreiber und Investoren von Solarparks

Solarparks (Photovoltaik-Kraftwerke) zieren heute riesige Freiflächen, alte Truppenübungsplätze, stillgelegte Mülldeponien oder ehemalige Braunkohleabbaugebiete. "Doch gerade an abgelegenen Standorten sollten frühzeitig entsprechende Sicherungsmaßnahmen für die Anlage eingeplant werden", betont Agnes Hantz, Versicherungsexpertin für erneuerbare Energien bei Gossler, Gobert & Wolters (GGW Gruppe). Um Schadenszenarien und gegebenenfalls notwendige Nachfinanzierungen zu vermeiden, empfehle es sich, ein besonderes Augenmerk auf die Schadenpräventionen zu legen. "Manche Flächen bergen ein erhöhtes Gefahrenpotenzial durch Altlasten, Erdabsenkungen oder Erdrutsche, Überschwemmungen und Schneedruck oder Vandalismus", erläutert Hantz, "aber auch der Diebstahl von Solarmodulen durch organisierte Banden hat weltweit stark zugenommen."

Je frühzeitiger die Einbindung von Experten in die Planung neuer Solar-Projekte erfolge, desto leichter falle die Entwicklung von perfekt auf die Anlagen- und Standortspezifika und auf die Interessen von Projektentwicklern, Betreibern und Investoren abgestimmten Versicherungslösungen. "Für große Projektierer sind beispielsweise Rahmenverträge zur Montageversicherung, die alle während eines Geschäftsjahres durchgeführten Solarprojekte automatisch absichern, besonders interessant", erklärt Michael Becker, ebenfalls GGW-Experte für erneuerbare Energien. "Sie garantieren bestmögliche Konditionen und einen geringen Verwaltungsaufwand". Abgesichert werden sollten auch die Risiken einer verspäteten Inbetriebnahme inklusive der dadurch entstandenen Ertragsausfälle.

Haftpflichtversicherungen
Eine Betreiberhaftpflicht könne durch eine Planungshaftpflichtversicherung ergänzt werden, die für Planungsschäden am Montageobjekt haftet. Möglich sei auch der zusätzliche Abschluss einer speziellen Umwelthaftpflichtversicherung. Für die laufende Photovoltaik-Anlage sei eine abgestimmte All-Risk-Anlagenversicherung mit eingeschlossener Ertragsausfallversicherung unbedingt zu empfehlen. So böten Spezialkonzepte optional unter anderem die Mitversicherung von inneren Betriebsschäden, Rückwirkungsschäden und den Schutz vor Mindererträgen an, die auf Störungen in der Infrastruktur des Energieversorgers oder auf eine verminderte Globalstrahlung zurückzuführen sind.
Versicherungslage im Ausland oft schwierig
Im Ausland sei die Versicherungslage oft schwieriger. Dort gälten andere gesetzliche Mindestanforderungen an Solarparks, die aber zum Teil unter den Sicherheitsanforderungen der deutschen Versicherer liegen. "In diesem Fall müssen zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen von den Betreibern entwickelt werden, die nicht nur die spätere Anlage schützen, sondern auch die gestellten Rahmenbedingungen der Versicherungen erfüllen", so Agnes Hantz. Mit dieser Grundlage gehen die Versicherungsmakler in die Verhandlungen und können so auch für ausländische Solarparks und ihre Investoren optimale Versicherungslösungen entwickeln.

GGW Gruppe
23.09.2010 | Quelle:  GGW Gruppe | Bildquelle:  | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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