Österreich: Solar-Sanierungsinvestitionen rückläufig

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Investitionen in die Nachrüstung von Solaranlagen im Altbau seien im laufenden Jahr rückläufig, berichtet der Verband Austria Solar. Dies bekommt auch die Solarwärme-Branche zu spüren. Damit gerate der Jobmotor Solarwärme ins Stocken. Auch die Erreichung der Klimaschutzziele werde schwieriger. Eine Neuauflage des Sanierungsschecks im nächsten Jahr sei daher umso wichtiger, betont Austria Solar. Die Zahlen des 1. Halbjahres des Verbandes Austria Solar lassen einen deutlichen Rückgang bei den Neuinstallationen von thermischen Solaranlagen erkennen. Der Absatz lag in den ersten sechs Monaten um zehn Prozent unter dem Vorjahr. Dieser Rückgang sei zum Teil durch ein rückgängiges Neubauvolumen im Wohnbau erklärbar. Die Zahl der Baubewilligungen für Ein- u. Zweifamilienhäuser sank von 2006 bis 2009 um 21 Prozent, im Mehrfamilien-Wohnbau um 10 Prozent. Im Neubau seien aber nur 17 Prozent aller Solaranlagen installiert, 83 Prozent würden in bestehenden Gebäuden errichtet, so der Solar-Verband. "Da trifft es die Solarwärmebranche doppelt, wenn auch solare Sanierungsinvestitionen zurückgehen".

Jobmotor Solarwärme gerät ins Stocken
Die Solarwärme-Branche in Österreich beschäftigt über 7.000 Menschen, zwei Drittel der Arbeitsplätze wurden in den letzten zehn Jahren geschaffen. Bis zum Jahr 2020 könnte die Branche zehn Mal so viele Beschäftigte aufweisen, wenn sich der Solarboom fortsetzt. Mit den rückläufigen Sanierungsinvestitionen ist der Jobmotor Solarwärme jedoch ins Stocken geraten. Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar: "Eine Solar-Offensive lässt sich rasch umsetzen, sie spart CO2, schafft Arbeitsplätze und bringt Budgeteinnahmen: bei der Errichtung einer Solaranlage zur Heizungsunterstützung gehen rd. 4.000 Euro an den Finanzminister, acht solche Anlagen schaffen einen Arbeitsplatz. Worauf warten wir noch?"

Eine Million Euro Kyoto-Zahlungen sparen durch Solarwärme
Auch die Erreichung der Klimaschutzziele werde schwierig, wenn nicht mehr Gebäude wärmegedämmt und mehr alte Heizungen getauscht bzw. auf erneuerbare Energie umgestellt werden. Bereits jetzt zahle Österreich über 100 Millionen Euro jährlich für CO2-Zertifikate ins Ausland, um das Kyoto-Ziel zu erreichen. Bis 2012 werden diese Zertifikate das österreichische Budget mit 531 Millionen Euro belasten, rechnet Austria Solar vor. Dennoch werde Österreich sein Kyoto-Ziel verfehlen, da die Emissionen seit Jahren über 77,8 Millionen Tonnen C O2 liegen – dem Wert, den Österreich trotz Zertifikate nicht überschreiten dürfe. Bis zum Jahr 2012 könnten allein mit Solarwärme die Kosten für zusätzliche Emissionsrechte um eine Million Euro reduziert werden. "Angesichts der aktuellen Spardiskussion der Regierung ist es völlig unverständlich, Strafzahlungen ab 2013 abzuwarten statt Sanierungsinvestitionen mit Fördermitteln voranzutreiben", so Hackstock weiter. Um Solar-Investitionen im Wohnbau anzustoßen ist eine Neuauflage des Sanierungsschecks im nächsten Jahr daher umso wichtiger, betont Hackstock.

24.09.2010 | Quelle:  Verband Austria Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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