Deutsche Umweltstiftung: Atomenergie mit dem Sparbuch stoppen; Warnung vor den „Atombanken“

In den Kernreaktoren, die im Mittelpunkt der atomaren Katastrophe in Japan stehen, stecke auch das Geld deutscher Sparer, berichtet die Deutsche Umweltstiftung in einer Pressemitteilung. "Es gibt so gut wie keine deutsche Großbank, die nicht Milliarden in Atomenergie investiert hat", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Umweltstiftung, Jörg Sommer, am 24.03.2011 vor der Presse in Frankfurt.

"Deutsche Anleger finanzieren so – weitgehend ungewollt – Atomkatastrophen wie in Japan mit", betont Sommer. "Wer ein Zeichen gegen Atomenergie setzen will, sollte sein Geld bei einer der wenigen Banken anlegen, die strikt auf die Finanzierung der Atomindustrie verzichten".

Milliarden für die Atomindustrie
Spitzenreiter sei die Deutsche Bank, die nach einer Studie der Organisation "Urgewald" zwischen 2000 und 2009 allein 7,8 Milliarden Euro in die Atomindustrie gepumpt habe. Neben den vier großen deutschen Atomkonzernen RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall sei auch die japanische Firma TEPCO unterstützt worden, die seit Jahren Pannen in ihren AKW vertuscht habe und das GAU-AKW in Fukushima betreibt.
Die Deutsche Bank und die WestLB hätten für TEPCO, den Betreiber des japanischen Katastrophen-Reaktors, Anleihen in Höhe von zweimal rund 30 Millionen Euro ausgegeben; die ING Bank (Muttergesellschaft der Direktbank ING-Diba) kaufte TEPCO-Anleihen für rund 15 Millionen Euro.
Aber auch andere Banken finanzieren die Atomwirtschaft, sagt Jörg Sommer: die Commerzbank mit 3,9 Milliarden Euro und die UniCredit/Hypovereinsbank mit 2,3 Milliarden Euro. Selbst bei Sparkassen und Raiffeisenbanken sei von Atomengagements auszugehen, da diese bislang lukrative Renditen versprachen und es in den Richtlinien der Banken nicht ausgeschlossen wird.

"Strahlenfreie" Anlageformen bei Nachhaltigkeitsbanken
Das auch mit nachhaltigen Anlagen attraktive Renditen zu erzielen sind, zeigten die Erfolge von Nachhaltigkeitsbanken wie Ethikbank, Umweltbank, Triodos und Sarasin, die teils hoch attraktive und garantiert "strahlenfreie" Anlageformen vom Nachhaltigen Sparbrief (z.B. Ethikbank) für Kleinsparer bis zum Nachhaltigkeitsfonds (z.B. Bank Sarasin) für Institutionen und vermögende Privatkunden bieten, berichtet Sommer.

27.03.2011 | Quelle: Deutsche Umweltstiftung | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen