EUROSOLAR über Lügen und Märchen der Anti-Energiewende-Lobby

"Der Atom'ausstieg' ist noch lange keine Energiewende", so die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien

EUROSOLAR in einer Pressemitteilung. "Und wer jetzt glaubt, man könne die Hände in den Schoß legen, weil angeblich jetzt selbst Angela Merkel begriffen habe, was zu tun sei, der wird ein böses Erwachen erleben", warnt EUROSOLAR.

Bundesregierung bremst Energiewende, Strom-Oligopolisten sind die Gewinner
Weiterhin bremse die Bundesregierung – allen voran Umweltminister Röttgen – die bereits vor zehn Jahren unter Rot-Grün begonnene dezentrale Energiewende aus, betont EUROSOLAR. "Mit allen möglichen Tricksereien, aber auch mit massiven Einschnitten wird das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) quasi von innen zerstört und auf die Interessen der Strom-Oligopolisten getrimmt." Wettbewerb, Mittelstand und Kommunen kämen dabei unter die Räder. Parallel laufe in Deutschland eine regelrechte Desinformationskampagne. EUROSOLAR will dagegen halten und aufklären. "Wir werden in den nächsten Wochen regelmäßig Lügen und Märchen der Anti-Energiewende-Lobby aufgreifen und kurz und knapp die wahren Hintergründe und wirklichen Alternativen vorstellen."

Die "Offshorelüge": Angeblich ist die Energiewende nur mit riesigen Windparks auf Nord- und Ostsee möglich
Die extrem teuren und nur mit langen Planungszeiten realisierbaren Offshore-Windparks behindern laut EUROSOLAR die Energiewende und machen sie zudem unnötig teuer. Ein Interesse daran hätten die Strom-Oligopolisten: Während der langen Planungszeiten würden ihre fossilen und atomaren Kraftwerke weiterlaufen und die teuren Offshore-Windparks könnten nur von den Strom-Oligopolisten geplant und finanziert werden, was ihnen die Monopolgewinne auch für die Zukunft sichere. Die Rechnung zahle der Endverbraucher, ob privat oder Gewerbekunde.
"Tatsache ist: Auf 3 % der Landesfläche kann mit Onshore-Windkraftanlagen 90 % des in Deutschland verbrauchten Stroms produziert werden, günstig, verbrauchsnah und mit Wertschöpfungsvorteilen für Kommunen und mittelständische Unternehmen. Wir brauchen keine Offshore-Windparks. Folgerichtig sieht das pragmatische Konzept von EUROSOLAR für die Energiewende vor, in der Raumordnung eines jeden Bundeslands mindestens 2 % der Fläche für Windkraftanlagen bereit zu stellen und die Vergütung für Windenergie im EEG selbstverständlich nicht zu kürzen."

Die "Netzausbaulüge": Angeblich ist für die Energiewende ein Netzausbau von mehr als 4.500 km neuer Übertragungsnetze nötig (Höchstspannungsebene: 380 kV)
Als falsch kritisiert EUROSOLAR die Zahl aus der "Netzstudie" der Deutschen Energieagentur, die im Auftrag der Übertragungsnetzbetreiber erstellt wurde. Das Szenario "4.500 km neue Übertragungsnetze" gehe davon aus, dass nahezu der gesamte im Süden Deutschlands produzierte Atomstrom ausschließlich durch Strom aus Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee ersetzt wird. "Eine schnelle, kostengünstige und wettbewerbsfreundliche Energiewende muss jedoch dezentral und auf der Basis von Onshore-Windkraftanlagen erfolgen", entgegnet EUROSOLAR.
In diesem Falle würden aber nur zirka 450 km neue Übertragungsnetze benötigt – und das auch nur, wenn die Netzbetreiber sich weiterhin weigerten, die bestehenden Netze nach dem neusten Stand der Technik zu ertüchtigen. Da erneuerbare Energien sinnvollerweise dezentral eingesetzt werden, sei es ein praktisches Erfordernis, statt der "großen" Netze von Nord- nach Süddeutschland die "kleinen" Verteilernetze vor Ort zu verstärken und zu intelligenten Netzen (smart grids) auszubauen.

16.06.2011 | Quelle: EUROSOLAR e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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