Photovoltaik in den USA: SEIA und GTM melden Marktaufschwung und Wachstum der Modulherstellung im ersten Quartal 2011
veröffentlichte der US-Solarbranchenverband SEIA (Solar Energy Industries Association, Washington D.C.) zusammen mit Greentech Media Research (Cambridge, Massachusetts,) einen Bericht, laut dem in den USA im ersten Quartal 2011 Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 252 Megawatt (MW) Nennleistung an das Netz angeschlossen wurden, 66 Prozent mehr als vor einem Jahr.
In dem Bericht “U.S. Solar Market Insight: Q1 2011” heißt es, alle Bereiche der US-Photovoltaik-Branche seien gewachsen; diese enorme Steigerung gehe jedoch darauf zurück, dass viel mehr gewerbliche Solarstromanlagen gebaut worden seien.
“Insgesamt sind die USA derzeit der attraktivste und stabilste Wachstumsmarkt für die Photovoltaik-Branche”, kommentiert Shayle Kann, Solar-Chefanalyst bei GTM Research.
„Dies spiegelt sich in unseren Quartals-Marktdaten wider, ebenso in den Kommentaren weltweit tätiger Photovoltaik-Hersteller, Lieferanten und Entwickler. Sie alle trauen den USA zu, ihren weltweiten Marktanteil 2011 fast zu verdoppeln und eine größere Vielfalt an Installationsarten zu fördern, als es sie je in einem führenden Markt gab.
Photovoltaik-Zubau geringer als im vierten Quartal 2010
Obwohl der 252 Megawatt-Zubau eine beträchtliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahresquartal ist, liegt er doch 30 % unter dem vierten Quartal 2010.
Die enormen Zubau-Zahlen im vierten Quartal 2010 lagen laut SEIA und GTM jedoch an verschiedenen Faktoren, unter anderem an der Fertigstellung von großen Solar-Kraftwerken mit einer Gesamtleistung von 167 MW.
Sinkende Preise und Stichtag für TGP-Programm sind für steigende Zubau-Zahlen verantwortlich
SEIA und GTM nennen als Gründe für den starken Zubau die positive Stimmung am Markt, sinkende Preise für Ausrüstung und vermehrte Leasing-Optionen.
Die durchschnittlichen Systempreise sanken von 6,45 US-Dollar (4,56 Euro) pro Watt vor einem Jahr auf 5,45 US-Dollar (3,85 Euro) pro Watt in ersten Quartal 2011.
Ein Großteil dieses Zubaus liegt laut GTM und SEIA auch an den Entwicklern, die Ende 2010 mit dem Bau von PV-Anlagen begannen, solange die Zuschüsse des Finanzministeriums im Rahmen des Treasury Grant Programmes 1603 (TGP) noch gewährt wurden. Inzwischen wurde das Programm bis Ende 2011 verlängert.
Wenige Staaten führen den US-Photovoltaik-Markt an; Kalifornien liegt noch immer vorne
Dem Bericht zufolge wurde der Großteil der neuen PV-Anlagen im ersten Quartal in einigen wenigen US-Bundesstaaten durchgeführt. Kalifornien blieb mit 112 MW Zubau im Quartal mit Abstand der größte Markt, gefolgt von New Jersey (41,6 MW), Arizona, Pennsylvania und Colorado.
Modulproduktion in den USA steigt, Produktionsstandorte verlagern sich
Auch bei der Modulproduktion legten die USA zu und steigerten ihre Produktionsleistung auf 348 Megawatt.
Die Produktion verlagerte sich, da fünf Modulfabriken an der Ostküste der USA die Produktion einstellten und derzeit einige neue im mittleren Westen gebaut werden.
Die stärkste Position innerhalb der Photovoltaik-Wertschöpfungskette nehmen die USA jedoch bei Wechselrichtern und Polysilizium ein. Die jährliche Wechselrichter-Produktionsleistung der USA liegt bei 6,74 Gigawatt (GW), die von Polysilizium bei 60.500 metrischen Tonnen.
Im ersten Quartal wurden in den USA keine solarthermischen Kraftwerke fertig gestellt. Derzeit befinden sich neue CSP-Anlagen mit 1,1 Gigawatt Nennleistung im Bau. Strombezugsvereinbarungen (power purchase agreements, ppa) wurden für Solarthermie-Kraftwerke mit einer Nennleistung von 2,4 Gigawatt geschlossen.
20.06.2011 | Quelle: Greentech Media Research, SEIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH