Photovoltaik-Unternehmen Sunways schließt zweites Quartal 2011 mit ausgeglichenem Nachsteuerergebnis ab; Umsatz sinkt um 40,1 Prozent

Die Sunways AG (Konstanz), hat ihr zweites Quartal 2011 mit einem Nachsteuerergebnis in Höhe von 0,2 Millionen Euro abgeschlossen (Q2/2010: 3,5 Mio. EUR). In einem von starker Volatilität geprägten Marktumfeld infolge einer verringerten Nachfrage, vor allem in Deutschland, und eines angebotsbedingten massiven Drucks auf die Preise für Photovoltaik-Komponenten setzte Sunways im zweiten Quartal 38,7 Millionen Euro um. Dies ist im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Rückgang um 40,1 Prozent (Q2/2010: 64,6 Mio. EUR). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit minus 6,3 Millionen Euro ebenfalls deutlich unter dem Vergleichsquartal des Vorjahres (Q2/2010: 5,0 Mio. EUR). Das Nachsteuerergebnis des vergangenen Quartals wurde durch den…

Dauerhafter Druck auf die Photovoltaik-Preise
Die Ergebnisentwicklung in den ersten sechs Monaten 2011 ist unter anderem von der Entwicklung der Marktpreise für Wafer und Solarzellen in diesem Zeitraum geprägt. Im Vergleich zu den Einkaufspreisen für Wafer, die erst zum Ende des zweiten Quartals 2011 deutlich gefallen sind, besteht bereits seit Anfang des Jahres ein dauerhafter Druck auf die Verkaufspreise für Solarzellen und Photovoltaik-Module. Die für das Frühjahr 2011 ungewöhnlich schwache Nachfrage und die hohen Lagerbestände führten im Verlauf der ersten beiden Quartale 2011 zu massiven Preisrückgängen bei Solarzellen und Solarmodulen. Zusätzlich verschärft wurde die Lage in Deutschland und verschiedenen Auslandsmärkten durch die Unsicherheit bei Investoren und Verbrauchern hinsichtlich der weiteren Förderung der Solarenergie.
Im ersten Halbjahr 2011 erzielte Sunways einen Konzernumsatz in Höhe von 60,9 Millionen Euro, was einem Rückgang um 44,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht (H1/2010: 108,9 Mio. EUR). Mit den Vorgaben aus dem ersten Quartal summierte sich das Betriebsergebnis (EBIT) in den ersten sechs Monaten auf minus 9,8 Millionen Euro (H1/2010: 9,7 Mio. EUR). Das Nachsteuerergebnis war mit minus 2,5 Millionen Euro ebenfalls negativ (H1/2010: 5,6 Mio. EUR).

Belebung der Nachfrage vor allem im Ausland
Die Sunways AG erzielte im zweiten Quartal 2011 einen Auslandsumsatz von 19,4 Millionen Euro (Q2/2010: 13,0 Mio. EUR), der nahezu vollständig in Europa realisiert wurde. Rund 70 Prozent der Umsatzerlöse außerhalb Deutschlands entfielen auf Italien. Der dortige Absatzmarkt gewann nach der Entscheidung über die zukünftigen staatlichen Förderbedingungen spürbar an Dynamik. Im ersten Halbjahr 2011 wuchs der Auslandsumsatz um 61,0 Prozent und erreichte 32,3 Millionen Euro. Im Vergleichszeitraum 2010 hatte er noch bei 20,1 Millionen Euro gelegen. Insbesondere der Produktbereich Solarmodule trug zu der positiven Entwicklung bei, betont Sunways.

Absatz von Solarmodulen auf neuem Höchststand
Der Absatz von Photovoltaik-Modulen erreichte im zweiten Quartal 2011 einen neuen Höchststand. Er stieg gegenüber dem Vergleichsquartal um 5,6 Megawatt (MWp) auf 21,7 MWp. Infolge des massiven Preisdrucks bei Solarmodulen sanken die Verkaufspreise allein im Zeitraum März bis Juni 2011 um durchschnittlich rund 13 Prozent.
Das Geschäft mit Solar-Wechselrichtern erholte sich im zweiten Quartal 2011 sowohl bei Absatz als auch bei Umsatz, erreichte jedoch nicht das Niveau des zweiten Quartals 2010. Im Segment Solarzellen blieben Absatz und Umsatz bedingt durch eine Änderung des Geschäftsmodells hinter denen des Vorjahresquartals zurück. Im Rahmen der Ende 2010 mit der LDK Solar vereinbarten Modulproduktions-Kooperation werden steigende Anteile von Sunways-Solarzellen durch LDK in Sunways-Solarmodule eingebettet. Dadurch verringerte sich der extern realisierte Absatz im Segment Solarzellen während der ersten beiden Quartale 2011.

Vorstand hält verlässliche Prognose für Umsatz und Betriebsergebnis nicht mehr für möglich
Die schwache Nachfrage nach Photovoltaik-Komponenten und der Angebotsüberhang in den ersten Monaten des Jahres haben sich im zweiten Quartal teilweise fortgesetzt, berichtet Sunways. Nach Vorlage der Umsätze und Auftragseingänge im April hatte das Unternehmen die Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2011 zurückgenommen. Mit Blick auf die zunehmende Marktvolatilität infolge der anhaltenden finanzwirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten, der weiterhin verhaltenen Nachfrage in Deutschland und des angebotsbedingten massiven Drucks auf die Marktpreise hält der Vorstand der Sunways AG eine verlässliche Prognose für Umsatz und Betriebsergebnis (EBIT) im Gesamtjahr 2011 nicht mehr für möglich. "In dem beschriebenen Umfeld erwarten wir, dass sich die beiden verbleibenden Quartale positiver entwickeln, als das erste Halbjahr", heißt es in der Pressemitteilung.
„Der Preisdruck bei Photovoltaik-Komponenten trifft Unternehmen wie Sunways in besonderem Maße, da wir unsere Wertschöpfung zum großen Teil in Deutschland erwirtschaften. Um unser Ergebnis zu verbessern, haben wir zahlreiche Maßnahmen auf der Absatz- und Kostenseite ergriffen, die wir auch im zweiten Halbjahr konsequent fortführen werden“, sagt Michael Wilhelm, Vorstandsvorsitzender von Sunways.

11.08.2011 | Quelle: Sunways AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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