Solar-Chemie: TU Chemnitz entwickelt kostengünstige Dünnschicht-Photovoltaikzellen auf Silizium-Basis

Wissenschaftler der Technischen Universität (TU) Chemnitz wollen gemeinsam mit vier mittelständischen sächsischen Unternehmen ein kostengünstiges Verfahren zur Herstellung von Dünnschicht-Solarzellen auf Silizium-Basis entwickeln.

Dafür stehen an der Universität ein neues Labor für die Photovoltaik-Chemie und eine moderne Beschichtungsausstattung zur Verfügung. "In den Laborausbau und in die gerätetechnische Ausstattung wurden etwa 1,7 Millionen Euro investiert", sagt Prof. Dr. Heinrich Lang, Inhaber der Professur Anorganische Chemie der TU Chemnitz.

Neuartige Ultraschall-Sprühverfahren und spezielle Druckverfahren
Im neuen Chemielabor sollen künftig neuartige, siliziumorganische Verbindungen hergestellt und analysiert werden. Für deren Weiterverarbeitung nutzt die Professur Anorganische Chemie der TU Chemnitz ein innovatives Ultraschall-Sprühverfahren. Die ebenfalls am Projekt beteiligte Professur Digitale Drucktechnologie und Bebilderungstechnik unter Leitung von Prof. Dr. Reinhard R. Baumann verwendet alternativ dazu spezielle Druckverfahren zur Strukturierung der Schichten.
Die dafür notwendige Technik ist in großen "Gloveboxen" integriert. Dies sind so genannte Handschuhkästen, die hermetisch von der Arbeitsumgebung abgeschlossen sind, erklärt die TU. Innerhalb der mit einer im Bedienfeld durchsichtigen Scheibe ausgestatteten Box könne eine spezielle Atmosphäre zur Bearbeitung empfindlicher Stoffe bei der Solarzellenfertigung erzeugt werden.

Schichtsysteme werden in Halbleiterschichten umgewandelt
Die auf diese Weise hergestellten Schichtsysteme werden im Anschluss durch thermische bzw. photochemische Nachbehandlung in Halbleiterschichten umgewandelt. Forscher der Professur Halbleiterphysik sollen die Schichten eingehend charakterisieren. Zudem befinde sich eine so genannte "In-Line Analytik" in der Entwicklung, mit der die erzeugten Schichten bereits während des Produktionsprozesses charakterisiert werden, was eine minimale Reaktionszeit zur Prozesskontrolle zulasse.
Die grundlegende Erforschung dieser neuen Technik an der TU Chemnitz wird durch Bundes- und Landesmittel gefördert. Das Projekt gliedert sich in das Forschungsschwerpunktfeld "Smart Systems and Materials" der TU Chemnitz ein. Sobald die Grundlagenforschung abgeschlossen ist, soll das neue Verfahren mit Hilfe der Industriepartner zur Marktreife gebracht werden. Zu den beteiligten Unternehmen gehören das Institut für innovative Technologien ITW e. V. Chemnitz, die SIGMA Chemnitz GmbH, die SITEC Industrietechnologie GmbH Chemnitz und die DTF Technology GmbH Dresden.

10.10.2011 | Quelle: Technische Universität Chemnitz | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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