Konsortium SUSPLAN: EU-Länder sollen gemeinsame Strategie zur Energieinfrastruktur entwickeln

SUSPLAN (PLANing for SUStainibility), ein von der EU-Kommission gefördertes europäisches Konsortium von Forschungsinstituten, Universitäten und Beratungsunternehmen, hat eine dreijährige Untersuchung abgeschlossen. Im Mittelpunkt standen die Herausforderungen der Integration großer Mengen erneuerbarer Energien europaweit von 2030 bis 2050. SUSPLAN empfiehlt den EU-Ländern eine gemeinsame Strategie zur Entwicklung der europäischen Strom- und Gasnetze.

Erneuerbare Energien könnten bis 2050 die Hälfte des europäischen Energieverbrauchs decken
Die Experten des Konsortiums haben vier Szenarien für die Entwicklung der erneuerbaren Energien entwickelt. Das ehrgeizigste Szenario geht davon aus, dass erneuerbare Energien bis 2050 rund 50 Prozent des Energiebedarfs decken und rund 70 Prozent der Stromerzeugung ausmachen können.

Regionale Erzeugungsstrukturen und Austausch mit Nachbarregionen
Die Analyse erfolgte anhand von neun Modellregionen: Der Rhein-Neckar-Raum, Österreich, Spanien, Italien, Serbien, Rumänien, Norwegen der Verwaltungsbezirk Pommern in Polen sowie die schottische Inselgruppe der Äußeren Hebriden. Jede Region, so SUSPLAN, müsse ihre eigene Erzeugungsstruktur entwickeln, sei dabei jedoch zunehmend auf Austausch von Strom und Gas mit Nachbarregionen angewiesen. Einige Regionen werden in großem Maßstab Strom aus erneuerbaren Energiequellen exportieren, bei anderen wird der Fokus auf dem Import liegen.
Die transnationale Energieinfrastruktur muss laut SUSPLAN weiter ausgebaut werden. Vor allem zwischen Südwest- und Zentraleuropa und zwischen Nord- und Südeuropa müssten die Stromübertragungskapazitäten erweitert werden. Für die Gasversorgung Europas werden Italien, Spanien, die Türkei und der Balkan in den kommenden Jahrzehnten als Durchgangsregionen an Bedeutung gewinnen, prognostiziert das Konsortium.
Bei dem Projekt SUSPLAN arbeiteten 16 Partner aus 12 europäischen Ländern zusammen, darunter auch die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena). Koordinierend wirkte SINTEF Energy Research aus Norwegen.
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse steht online zur Verfügung unter www.susplan.eu

02.11.2011 | Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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