Deutsche Photovoltaik-Unternehmen bauen Produktionskapazitäten trotz harten Wettbewerbs auf rund 4,5 Gigawatt aus

Trotz harten weltweiten Wettbewerbs haben Teile der Solarwirtschaft ihre Produktionskapazitäten in diesem Jahr in Deutschland ausgebaut, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar).

Unternehmen aller Wertschöpfungsstufen – vom Silizium-Hersteller bis zum Hersteller fertiger PV-Module – investierten in neue Fertigungsstätten. So sei die Produktionskapazität für Photovoltaik-Module von 3,9 Gigawatt (GW) im Jahr 2010 auf rund 4,5 GW bis Ende 2011 gestiegen.

Vorstandsvorsitzender des BSW-Solar fordert weltweite Einhaltung fairer Wettbewerbsbedingungen
„Die Unternehmen haben in die Produktion am Standort Deutschland investiert mit dem Ziel, Wertschöpfung und Know-how hier vor Ort zu sichern“, sagte Günther Cramer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar), am 03.11.2011 in Berlin. Gleichzeitig appelliert der Verbandsvorsitzende für die weltweite Einhaltung fairer Wettbewerbsbedingungen.

Investitionen in die Silizium-Produktion, Solarzellenfertigung und Modulproduktion
In neue Fertigungskapazitäten hat beispielsweise der bayerische Siliziumhersteller Wacker Chemie AG am sächsischen Standort Nünchritz investiert. Die Anlagen produzieren polykristallines Reinstsilizium für Solarzellen. Insgesamt hat Wacker Chemie AG rund 900 Millionen Euro in die neue Fertigungsstätte im Landkreis Meißen investiert und schafft damit über 500 zusätzliche Arbeitsplätze.

Masdar PV steigert Kapazität um mehr als 100 %
Auch der thüringische Solarzellen- und Solarmodul-Produzent Masdar PV erweitert derzeit seinen Standort in Ichtershausen (Ilm-Kreis) um eine zweite Produktionslinie. Masdar PV investiert 120 Millionen Euro, wodurch sich die Solarzellenproduktion von derzeit 65 Megawatt mehr als verdoppeln wird. Die Zahl der Beschäftigten steigt um bis zu 100 auf 300.

SolarWorld will Modulfertigung zum Jahresende auf 500 Megawatt hochfahren
Die SolarWorld AG hat ebenfalls im Mai ihre Solarmodulfertigung im sächsischen Freiberg ausgebaut. Das neue Werk „SolarFactory III“ startete mit einer Kapazität von insgesamt 250 Megawatt. Bis zum Jahresende soll die Fabrik auf 500 Megawatt hochgefahren werden. Mehr als 150 neue Arbeitsplätze wurden vor Ort geschaffen. Die Gesamtinvestitionskosten beliefen sich auf 350 Millionen Euro.

Bosch Solar Energy investiert 530 Millionen Euro
Erheblich investiert hat auch die Bosch Solar Energy AG, die im thüringischen Arnstadt das Kompetenzzentrum für Photovoltaik in Betrieb genommen hat, in dem die Forschung und Entwicklung, die Fertigung von Solarzellen und -modulen sowie ein Ausbildungszentrum unter einem Dach vereint sind. Insgesamt lässt sich Bosch das Zentrum 530 Millionen Euro kosten. Bis 2012 sollen dort 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Neues Werk von First Solar in Frankfurt an der Oder erhöht Gesamtkapazität auf rund 500 MW
In Frankfurt an der Oder hat zuletzt First Solar seine jährliche Produktionskapazität auf rund 500 Megawatt annähernd verdoppelt. In das neue Werk wurden rund 170 Millionen Euro investiert, es soll Solarmodule mit einer Gesamtleistung von rund 250 Megawatt produzieren. Zugleich erhöht sich die Zahl der Beschäftigten durch das zweite Werk in Frankfurt an der Oder von 650 auf mehr als 1.200 Mitarbeiter.

Centrosolar AG baut Modulproduktionskapazität um 150 MW aus
Aktuell erweitert die Centrosolar AG in Wismar ihre Fertigung um ein zweites Modulproduktionswerk und wird bis Ende des Jahres die Produktionskapazität von 200 auf 350 Megawatt erhöhen. Die Zahl der Arbeitsplätze könnte dann von 400 auf bis zu 700 steigen.

03.11.2011 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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