Etliche indische Solar-Projekte halten Frist des staatlichen Förderprogramms nicht ein

Das strategische Beratungsunternehmen Bridg

e to India hat eine Analyse veröffentlicht, laut der mehrere staatlich unterstütze Photovoltaik-Projekte und Vorhaben zum Bau solarthermischer Kraftwerke die Fristen der indischen Regierung nicht einhalten konnten. Aus diesem Grund sollen ihnen die bereits geleisteten Einlagen wieder entzogen werden. Die Regierung habe bislang jedoch noch nichts unternommen.
16 Projekte mit einer Gesamtnennleistung von 84 Megawatt (MW) waren aus anderen Förderprogrammen für die Jawaharlal Nehru National Solar Mission (JNNSM) ausgewählt worden. Jedoch wurden nur zwei Anlagen mit insgesamt vier Megawatt Nennleistung fristgerecht zum 15.10.2011 fertig gestellt.
“Ein solches Szenario kann ein schlechtes Signal für die anderen Anlagen sein, die in der ersten Runde von Phase 1 der JNNSM gefördert werden. Derzeit befinden sich Kraftwerke mit insgesamt 145 Megawatt Nennleistung im Bau”, kommentiert Mohit Anand, Chefberater bei Bridge to India. “Diese Bauprojekte haben bis jetzt um ihre Finanzierung gekämpft, daher verzögert sich nun ihr Bau."
“Angesichts der Nachsicht, die den verzögerten Projekten entgegengebracht wurde, halten es Projektentwickler der ersten Runde von Phase 1 des JNNSM vielleicht für normal, die Fristen zu überziehen. Dies untergräbt jedoch die Glaubwürdigkeit des JNNSM.”

Baufristen von einem Jahr verpasst
Für alle betroffenen Projekte wurden am 15.10.2010 Strombezugsvereinbarungen mit dem Versorger NTPC Vidyut Vyapar Nigam (Neu Delhi, Indien) geschlossen. Ab diesem Zeitpunkt hatten sie eine Frist von einem Jahr bis zur Inbetriebnahme bekommen.
Aufgrund dieser Fristverletzung sollen für die 14 Projekte Bankbürgschaften in Höhe von 98.000 US-Dollar (rund 72.000 Euro) zurückgezahlt werden. Sie sollen jedoch dennoch in den Genuss der Einspeisetarife kommen. Strom aus Photovoltaik-Anlagen wird mit 0,35 US-Dollar (rund 0,26 Euro) pro Kilowattstunde vergütet.
Sollten diese Projekte drei Monate nach der Frist noch immer nicht in Betrieb sein, müssen die Entwickler Geldbußen in Höhe von 488.000 US-Dollar (circa 360.000 Euro) bezahlen. Der genaue Ablauf und die Zeitvorgaben seien noch unklar.
Ein hoher Beamter des indischen Ministeriums für Neue und Erneuerbare Energie habe außerdem erklärt, einen Monat nach Ende der Frist bisher sei noch nichts unternommen worden, um die Bankbürgschaften wieder einzutreiben.

JNNSM hat Schwierigkeiten, die Vorgaben zu erfüllen
Die JNNSM ist ein sehr ehrgeiziges Programm, mit dem bis 2022 die Installation von netzgekoppelten Photovoltaik-Anlagen und solarthermischen Kraftwerken mit insgesamt 20 Gigawatt Leistung, sowie von netzunabhängigen PV-Anlagen mit zwei Gigawatt unterstützt werden soll. Jedoch sorgen die Schwierigkeiten beim Erreichen der ersten Meilensteine des Förderprogramms für Unsicherheit bezüglich der großen Ziele.
Bridge to India geht davon aus, dass bis zum Ende der nächsten Frist am 31.01.2012 höchstens 90 Megawatt fertig gestellt werden.

23.11.2011 | Quelle: Bridge to India | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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