US-Medienüberwachung kritisiert falsche Berichterstattung über das Loan-Guarantee-Programm und die Erneuerbaren-Energien-Branche

Am 15.01.2012 gab die Medienüberwachungs- organisation Media Matters (Washington D.C., USA) eine Presseerklärung heraus, in der sie eine angeblich fehlerhafte CBS-Meldung korrigiert. Der US-Sender hatte über die Finanzierung der Erneuerbare-Energien-Branche durch das Darlehensprogramm des US-amerikanischen Energieministeriums (DOE) berichtet.In den CBS-Nachrichten am 13.01.2012 wurden angeblich „neue Solyndras“ identifiziert und behauptet, das DOE fördere Umwelttechnik-Unternehmen, die in Schwierigkeiten stecken und nicht wettbewerbsfähig seien.

„In einer irreführenden Passage, die ein verzerrtes Bild der DOE-Investitionen in Umwelttechnologien zeichnete, behauptete die CBS in ihren neuen Morgennachrichten, „neue Solyndras“ enthüllt zu haben; Diese Unternehmen steckten laut CBS „in Schwierigkeiten“ oder hätten „Insolvenz angemeldet“, nachdem sie eine staatliche Förderung erhalten hatten“, so Media Matters.

„Aber die CBS hat nur sieben Unternehmen identifiziert, und einige davon werden nicht einmal öffentlich gefördert… Die CBS hat die Tatsachen über die meisten dieser Unternehmen falsch dargestellt.“

Viele Ungenauigkeiten

Die CBS nannte in ihrem Bericht die US-amerikanischen Unternehmen Beacon Power Corporation (Tyngsboro, Massachusetts), Evergreen Solar Inc. (Marlboro, Massachusetts), SpectraWatt Inc. (Hopewell Junction, New York), Eastern Energy, Nevada Geothermal, SunPower Corporation (San Jose, Kalifornien) und First Solar Inc. (Tempe, Arizona).

Evergreen Solar erhielt jedoch keine staatliche Förderung. First Solar erhielt zwar für seine Projekte hohe staatliche Zuschüsse aus dem Darlehensprogramm. Das Unternehmen hat aber nach wie vor unter den fünf weltweit größten Photovoltaik-Herstellern die höchsten Margen und Gewinne.

First Solar meldete in seinem dritten Quartalsbericht 2011 eine Umsatzrendite von 22 % und einen Nettogewinn von 197 Millionen US-Dollar (155 Millionen Euro). Zu dieser Zeit mussten viele führende PV-Unternehmen herbe Verluste hinnehmen.

Falsche Berichterstattung folgt einem Muster

Leider folge die CBS-Geschichte einem Muster unsauberer Berichterstattung in den USA über die Erneuerbare-Energien-Branche, insbesondere von rechts stehenden Medien, erklärt Media Matters.

Die Unterstellung, SunPower könne eine DOE-Kreditbürgschaft nicht zurückbezahlen, erfolgte zum ersten Mal im Oktober 2011 in den Fox News.

Es ging um die Kreditbürgschaft für SunPowers 250 MW-Projekt California Valley Solar Ranch. Eine Strombezugsvereinbarung (power purchase agreement, PPA) war bereits abgeschlossen. Der Direktor von GTM Research, Shayle Kann, sagte damals zu dem Beitrag der Fox News, die Wahrscheinlichkeit einer Nicht-Rückzahlung dieses Kredits sei „fast null“.

Die finanzielle Situation von SunPower ist im Moment unerheblich für diesen Kredit, da das Projekt kurz vor Abschluss der Kreditbürgschaft an NRG Energy Inc. (Princeton, New Jersey, USA) verkauft wurde. Jetzt ist NRG dafür verantwortlich.

Media Matters und Bloomberg Government: Die meisten Kreditbürgschaften bergen ein geringes Risiko

Der Bericht von Media Matters kam zum selben Schluss wie ein Bericht von Bloomberg Government (New York, New York, USA) im Dezember 2011.

Beide sagen, die meisten Projekte, für die diese Kreditbürgschaften gewährt wurden, hätten ein niedrigeres Risiko, als die Regierung an Verlusten einkalkuliert hatte.

19.01.2012 | Quelle: Media Matters | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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