GTM Research: Finanzierungsprobleme gefährden Photovoltaik- und solarthermische Kraftwerke in den USA

Das Marktforschungs- unternehmen GTM Research (Cambridge, Massachusetts) und die Anwaltskanzlei Mintz Levin (Boston, Massachusetts) haben eine gemeinsame Studie zur Finanzierung von Anlagen zur Nutzung der erneuerbaren Energien im Versorger-Maßstab veröffentlicht.Demnach werden einige der geplanten Anlagen in den USA nach dem Ablauf der wichtigsten staatlichen Fördermaßnahmen nicht wie erwartet finanziert werden können.

Bis Ende 2013 sei ein Photovoltaik- und Solarthermie-Zubau von 22 Gigawatt mit Kosten von 76,6 Milliarden US-Dollar (etwa 57,9 Milliarden Euro) geplant, so der Bericht "Renewable Energy Finance in the U.S.: 2010-2013 Overview and Future Outlook". Jedoch könne lediglich eine Kapazität von 15,7 GW mit Kosten von 54 Milliarden US-Dollar (etwa 40,8 Milliarden Euro) finanziert werden.

“Fast drei Jahre nach Ausbruch der Wirtschaftskrise hatten sich die Möglichkeiten zur Projektfinanzierung der erneuerbaren Energien innerhalb der USA verbessert. Dies lag zum einen daran, dass Unternehmen schneller an Kredite kommen, zum anderen am Konjunkturpaket (American Recovery and Reinvestment Act)“, heißt es in der Studie.

“Doch nun herrscht beträchtliche Unsicherheit, da die Industrie auf den endgültigen Beschluss über eine mögliche Verlängerung des Förderprogramms Section 1603 wartet. Gleichzeitig steigen die Steuern nach dem historischen Tief wieder.“

Verlängerung des Programms Section 1603 wäre einer der wichtigsten Antriebsmechanismen für die Industrie

Laut der Studie sind die Möglichkeiten zur Projektfinanzierung, sowohl durch Eigen- als auch durch Fremdkapital, seit dem vierten Quartal 2008 in der US-amerikanischen Industrie der erneuerbaren Energien stark gesunken. Ursache sei die Erschütterung der weltweiten Finanzmärkte.

Weiter heißt es in der Studie, dass das Förderprogramm Section 1603, auch Treasury Grant Program (TGP) genannt, von 2009 bis 2011 erheblich zur Zahlungsfähigkeit der Projektentwickler beigetragen habe. 1,5 Milliarden US-Dollar (etwa 1,1 Milliarden Euro) seien für Solar-Vorhaben bereitgestellt worden.

Unter den Anlagen, die durch das TGP gefördert wurden, sind das solarthermische Kraftwerk Martin Next Generation mit einer Nennleistung von 75 Megawatt und die Photovoltaik-Kraftwerke DeSoto NG und Space Coast mit einer Gesamtkapazität von 35 Megawatt. Die Anlagen wurden von der Florida Power & Light Company (Juno Beach, Florida) entwickelt. Jedoch lief das Förderprogramm Ende 2011 aus. Laut der Studie wird dies erhebliche Folgen haben.

Projekte mit hohem Risiko werden möglicherweise nicht finanziert

Die Studie betrachtet auch andere Förderprogramme, wie etwa die Steuervergünstigungen aus dem Darlehensprogramm des Energieministeriums oder jene für die Entwicklung von Wind-Technologien.

Insgesamt geht die Studie davon aus, dass größere und stabilere Bauprojekte von etablierten Entwicklern unter normalen Umständen auch in den nächsten Jahren finanziert werden können. Einsparungen in den Finanzmärkten könnten jedoch die Finanzierung für weniger eingeführte Unternehmen und für Projekte mit höheren technischen Risiken oder mit riskanten Entwicklungsprozessen gefährden.

31.01.2012 | Quelle: Mintz Levin, GTM Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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