Sonnenhaus-Institut verzeichnet Trend zu solar beheizten Mehrfamilienhäusern

Immer mehr Vermieter setzen darauf, Wohnraum direkt mit Sonnenwärme zu heizen und ihren Mietern ein Zuhause mit minimalen laufenden Energiekosten zu bieten.

Dies belegt eine Umfrage des Sonnenhaus-Instituts e.V. (Straubing), die einen deutlichen Zuwachs an solar beheizten Mehrfamilienhäusern verzeichnete: Über zehn Prozent der im vergangenen Jahr gebauten Sonnenhäuser seien Gebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten, so das Institut.

Deutschlands größtes Sonnenhaus hat 18 Wohneinheiten
Nördlich von Flensburg entsteht derzeit Deutschlands größtes Mehrfamilien-Sonnenhaus mit 18 Wohneinheiten, das seinen Jahreswärmebedarf zu 75 Prozent solar deckt.
„Bei uns ist es allgemein üblich, dass die Höhe der Kaltmiete festliegt. Demgegenüber steigen die Nebenkosten jedoch stetig und deutlich, was die Wohnkosten letztlich unvorhersehbar macht. Vermieter von Sonnenhäusern hingegen können ihren Mietern unangenehme Überraschungen ersparen und ihnen über Jahre stabile Warmmieten zusichern“, erläutert Peter Rubeck, Geschäftsführer des Sonnenhaus- Instituts.

Behaglicher Wohnkomfort mit einfacher Technik
Ein großer Vorteil von Sonnenhäusern liege in der Einfachheit ihrer Technik: Mieter bräuchten keine Umlagen hoher Wartungs- und Folgekosten zu fürchten. Auch das spezifische Nutzungsverhalten einzelner Parteien bleibe in der Regel ohne Folgen für die Heiz- und Nebenkosten der Hausgemeinschaft. Ein Sonnenhaus erreiche im Vergleich zu anderen Niedrigenergiekonzepten, die zumeist strenge Anforderungen an sachgemäßes Nutzungsverhalten stellten, behaglichen Wohnkomfort ohne jede Einschränkung, so das Sonnenhaus-Institut.
Gerade für strukturschwache Regionen würden sich Wohnanlagen mit solarthermischen Bau- und Heizkonzepten anbieten. „Die Integration dieser Technologie in Mehrfamilienhäuser macht sie für die Menschen nutzbar, die auf stabile Wohnkosten angewiesen sind. Das Sonnenhaus-Konzept wird so nicht mehr von ein paar wenigen als Ausdruck eines Ideals genutzt, sondern kommt in der Mitte der Gesellschaft an“, so Rubeck.

Ein ausgereiftes Konzept
Als Sonnenhaus bezeichnen die Begründer des Sonnenhaus-Instituts ein Gebäude, in dem die Sonne mindestens 50 Prozent des Jahreswärmebedarfs deckt. Prägende Merkmale eines solchen Hauses sind das steil geneigte, nach Süden ausgerichtete Dach, auf dem Kollektoren die Sonnenstrahlung aufnehmen. Der große Puffer speichert die Wärmeenergie mit Hilfe von Wasser über mehrere Tage oder Wochen.
Eine Flächenheizung in Wand oder Fußboden gibt die Wärme gleichmäßig an die Räume weiter. Für die kältesten und sonnenärmsten Wintertage bedürfe es einer Zusatzheizquelle: Das Sonnenhaus setzt auf Biomasse-Heizungen zum Beispiel in Form eines Holzofens, der durch CO2-neutrale Verbrennung den Pufferspeicher nachheizt.

05.02.2012 | Quelle: Sonnenhaus-Institut e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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