PHOTON: Röttgen verschleiert Kostensenkung bei der Photovoltaik; Begrenzung der Solarstrom-Förderung auf 90 ist keine Lösung
Ein Verkauf der nicht unter die EEG-Vergütung fallenden Strommengen an der Strombörse bringt jedoch keine nennenswerten Erträge. »Gerade die Einspeisung von Solarstrom zur Mittagshöchstlast reduziert den Strompreis an der Börse drastisch«, so PHOTON-Herausgeber Philippe Welter.
Falls die Regierung im Widerspruch zum Koalitionsvertrag diese Abkehr vom bisher geltenden EEG-Prinzip der Vollvergütung umsetzen würde, müssten Anlagenbetreiber künftig ihre Anlagen günstiger einkaufen, um ihre Kosten trotz der Kürzung der vergütungsfähigen Solarstrom-Mengen mit dem verbleibenden Anteil der festen Einspeisevergütung zu decken.
Niedrigere Vergütungssätze können laut PHOTON einen Deckel verhindern
Statt der Begrenzung der vergüteten Strommengen könnten die Vergütungssätze nominal niedriger sein, argumentiert PHOTON. Das würde zeigen, wie günstig Photovoltaik-Strom schon heute ist. Jeder Ambition, einen Deckel einzuführen, würde damit der Wind aus den Segeln genommen.
Regionale Differenzierung der Einspeisevergütung könnte Nord-Süd-Gefälle ausgleichen
Gleichzeitig müssen dann die künftigen Degressionsschritte an den Kostenfortschritt der Industrie geknüpft werden. Die Degression darf daher laut Photon nicht höher als 10 Prozent pro Jahr sein. Weiterhin stehe eine regionale Differenzierung der Einspeisevergütung aus. Ohne diese werde gerade bei weiter gekürzten Einspeisetarifen eine verbrauchsnahe Installation der Photovoltaik erschwert, weil dadurch Solarstromanlagen vermehrt im Süden Deutschlands installiert würden.
»Solarstrom ist heute schon viel billiger als die Einspeisevergütung Glauben macht. Minister Röttgen sollte den Mut besitzen, dies deutlich zu zeigen, und nicht am grundsätzlich richtigen Prinzip der Festpreisvergütung die Axt anlegen«, meint PHOTON-Herausgeber Philippe Welter.
23.02.2012 | Quelle: PHOTON | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH
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