Photovoltaik-Produktionstechnologie: Oerlikon will Solar-Segment an Tokyo Electron verkaufen

Der Oerlikon-Konzern (Pfäffikon, Schweiz), hat am 02.03.2012 eine Vereinbarung zur Veräußerung seines Solar-Segments an die japanische Tokyo Electron Limited (TEL) unterzeichnet, einen weltweit führenden Anbieter von Halbleiter-Produktionsanlagen.

Für Oerlikon sei der beabsichtigte Verkauf ein wichtiger strategischer Schritt, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Die Fokussierung des Portfolios ermögliche es dem Management, die ertragsstarken Geschäftsbereiche gezielt weiter zu entwickeln und so den Pfad profitablen Wachstums des Konzerns fortzusetzen. Die Transaktion sei so angelegt, dass Kundenzusagen und Servicevereinbarungen auf höchstem Niveau gesichert sind.

TEL nahe an vorwiegend asiatischen Kunden
Dr. Michael Buscher, Vorstand des Oerlikon-Konzerns, erläutert: „Diese Veräußerung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Strategie, unser Portfolio zu fokussieren und besser zu balancieren. TEL ist ein idealer strategischer Käufer für unser Solargeschäft: Das Unternehmen ist operativ nahe an den vorwiegend asiatischen Kunden."
"Durch die inzwischen dreijährige Partnerschaft kennt TEL unser Solar Segment zudem bereits sehr gut. Uns wiederum ermöglicht der Verkauf eine noch stärkere Konzentration auf unsere ertragsstarken Geschäftsbereiche, in denen wir ausreichendes Volumen, starke Marktpositionen und das Potenzial für noch höheres und weiterhin profitables Wachstum verfügen. Darüber hinaus sind wir überzeugt, dass dies auch die beste Lösung für unsere Mitarbeitenden ist, da TEL als strategischer Käufer ein Solar-Kerngeschäft entwickeln will", so Buscher weiter.

TEL will eigene Solar-Aktivität deutlich ausbauen
"Oerlikon Solar verfügt über langjährige Technologieerfahrung in der Herstellung von Produktionsanlagen für Dünnschicht-Solarmodule. Die End-to-End-Produktionslinien setzen weltweite höchste Standards", ergänzt Hiroshi Takenaka, Präsident und Vorstand von TEL.
"In den vergangenen drei Jahren konnten wir uns als Vertriebspartner von Oerlikon Solar in Asien von der technologischen Stärke überzeugen. TEL ergreift nun die Chance, mit der Expertise von Oerlikon Solar und unseren eigenen Technologien für die Halbleiterproduktion, die wir über viele Jahre entwickelt haben, gemeinsam unsere Leistungsfähigkeit zu verbessern. Der Einstieg in die Produktion von Photovoltaik-Anlagen, für die wir eine positive Entwicklung sehen, ist ein wichtiger Bestandteil von TELs Wachstumsstrategie. Wir sind darüber hinaus überzeugt, in unserer Rolle als Hersteller von derartigen Produktionsanlagen einen Beitrag zur Verringerung globaler Umwelteinflüsse leisten zu können", betont Takenaka.

Zweite Generation der "ThinFab"-Produktionslinie setzt Maßstäbe in der kostengünstigen Herstellung nachhaltiger, qualitativ hochwertiger Solarmodule
Oerlikon Solar hat seinen Hauptsitz in Trübbach, Schweiz, und beschäftigt 675 Mitarbeitende an 8 Standorten weltweit. Das Segment bietet praxiserprobte Anlagen und Produktionslinien zur Serienfertigung von Dünnschichtsilizium-Solarmodulen.
Die im Bereich der Dünnschicht-Solaranlagen etablierte Oerlikon Solar hat nach eigenen Angben einen Auftragsbestand in Höhe von 870 Megawatt (MWp) von 15 Herstellern aus sieben Ländern auf. Auf den Anlagen des Unternehmens wurden bereits mehr als 5 Millionen PV-Module hergestellt.
Der Umsatz des Segments lag 2010 bei 254 Millionen Schweiter Franken. Oerlikon Solar hat seit 2009 bedeutende Ergebnisse in der Forschung und Entwicklung erzielt. Die jüngste End-to-End-Produktionslinie (zweite Generation der "ThinFab"-Produktionslinie) setzt neue Maßstäbe in der kostengünstigen Herstellung nachhaltiger, qualitativ hochwertiger Solarmodule.

Produktionskosten für Dünnschichtsilizium-Solarmodulen auf rund 0,35 Euro/Wp gesenkt
Mit der neuen "ThinFab" sinkt der Kapitaleinsatz nach Unternehmensangaben einen US-Dollar pro Watt,  was einem Rückgang um über 60 % gegenüber 2009 entspricht. Die Produktionslinie ermögliche eine Fertigung hochwertiger Dünnschichtsilizium-Solarmodulen für rund 0,5 US-Dollar pro Watt Nennleistung (EUR 0,35/Wp) – auch hier sind die Produktionskosten in den vergangenen Jahren stetig und deutlich gesunken.
Tokyo Electron Limited zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Anlagen für die Halbleiterproduktion und ist in der Entwicklung, Herstellung und dem Verkauf für vielfältige Produktbereiche tätig. Das Unternehmen nutzt außerdem seine für den Markt von Halbleiter-Produktionsanlagen entwickelten spezialisierten Technologien zur Herstellung von Flachbildschirmen (FPD).
Der Verkauf steht unter dem Vorbehalt der Genehmigung von Wettbewerbsbehörden in mehreren Ländern. Die Transaktion soll in den kommenden Monaten abgeschlossen werden.

Oerlikon-Konzern steigert Umsatz um 16 %; Verkauf des Solar-Segments soll Wachstumskurs unterstützen
Der Oerlikon Konzern hat seine Leistung im Jahr 2011 weiter erheblich verbessert. Das Unternehmen konnte seinen Umsatz um 16 % auf 4,2 Milliarden Schweizer Franken steigern und die Profitabilität auf eine Rekord-EBIT-Marge von 10 % erhöhen.
Diese Zahlen seien das Ergebnis eines tiefgreifenden Veränderungsprozesses, den das Unternehmen durchlaufen hat und der zu einer Rekord-Profitabilität in den Segmenten Textile, Coating und Vacuum führte. Dr. Michael Buscher, Vorstand des Oerlikon Konzerns, kommentiert: „Diese Ergebnisse belegen den Erfolg unseres operativen und strategischen Transformationsprozesses. Die bisherigen Maßnahmen zur Verbesserung unserer Leistung und zur Entwicklung von Schlüsselmärkten stellen einen Zwischenschritt dar, um Best-in-Class-Positionen in unseren Geschäftsfeldern einzunehmen und nachhaltig profitabel zu wachsen – ein mehrjähriger Plan, für den 2011 einen wichtigen Meilenstein markiert. Der bekannt gegebene Verkauf unseres Solar-Segments unterstützt dieses Vorgehen."

05.03.2012 | Quelle: Oerlikon | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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