SolarWorld AG bestätigt vorläufige Zahlen: Umsatzplus bei Photovoltaik-Modulen und -Bausätzen, Rückgang des externen Absatzes von Solar-Wafern, dreistellige Millionenverluste aufgrund von Wertberichtigungen

Bei der Veröffentlichung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2011 am 22.03.2012 konkretisierte die SolarWorld AG ihre vorläufig gemeldeten Zahlen. Während das Geschäft mit Photovoltaik-Modulen und -Bausätzen um 14 Prozent gesteigert werden konnte, ging der externe Absatz an Solar-Wafern zurück. Die Auslandsquote stieg 2011 auf 68 Prozent (2010: 59).

Umsatzrückgang insgesamt knapp 20 %; positives konzernweites EBITDA von rund 220 Millionen Euro
Im dritten Jahr in Folge sei es der SolarWorld AG zudem gelungen, die Umsatz-Marke von einer Milliarde Euro zu überschreiten, betont das Unternehmen. Aufgrund des Preisverfalls ging der Umsatz für das Geschäftsjahr 2011 in Höhe von 1.047 Millionen Euro jedoch um 19,8 % gegenüber dem Vorjahr zurück (2010: 1.305 Mio. €). Das konzernweite Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank 219,3 Millionen Euro (2010: 281,3 Mio. €).

Nettowertberichtigungen auf Sachanlagen in Höhe von 314,5 Millionen Euro sorgen für dreistellige Millionenverluste
Da im Jahr 2011 die Marktkapitalisierung deutlich unter den Wert des bilanziellen Eigenkapitals fiel, führte SolarWorld Werthaltigkeitstests auf das Sachanlagevermögen durch. Dabei wurde ein Nettowertberichtigungsbedarf von 314,5 Millionen Euro identifiziert. Die Wertberichtigungen betrafen vorrangig Produktionsanlagen an den beiden Produktionsstandorten in Deutschland und in den USA. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde maßgeblich von diesen Wertberichtigungen beeinflusst und betrug minus 233,2 Millionen Euro (2010: 192,8 Mio. €). Das Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2011 lag bei minus 299,3 Millionen Euro (2010: 87,3 Mio. €).

 „Das Jahr 2011 war anstrengend für die Solarbranche und nicht  zufriedenstellend für die SolarWorld. Unser Ergebnis 2011 ist im Wesentlichen von den globalen Überkapazitäten und dem damit einhergehenden massiven Preisverfall beeinflusst. Hinzu kamen unsichere gesamtwirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen in unseren Kernmärkten", erläuterte Vorstandsvorsitzender Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck.

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit; Kritik an chinesischen  Subventionen
Zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit habe die SolarWorld im Geschäftsjahr 2011 ältere Fertigungslinien in den USA und in Deutschland außer Betrieb genommen und sich auf ihre modernsten Anlagen an den vollintegrierten Produktionsstandorten Freiberg und Hillsboro konzentriert.
Diese Umstrukturierung habe neben weiteren Maßnahmen zur Effizienzsteigerung wesentlich dazu beigetragen, dass die SolarWorld 2011 zusätzliche Kostensenkungen realisieren konnte.
Die deutlichen Einsparungen konnten jedoch den weltweiten Preisrückgang nicht vollkommen kompensieren. „Zurückzuführen ist das Ausmaß des Preisverfalls auf das Modulpreisdumping chinesischer Wettbewerber und unerlaubte Subventionen Chinas“, so Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck.
In den USA hat die Konzerntochter SolarWorld Industries America Inc. mit Unterstützung der Coalition for American Solar Manufacturing (CASM) im Oktober 2011 bei der US-Regierung eine Wettbewerbsklage eingereicht. Das Handelsministerium der Vereinigten Staaten untersucht zurzeit die Subventionsprogramme Chinas und die Preispolitik chinesischer Hersteller. Am 20. März 2012 hat es in einer vorläufigen Entscheidung Antisubventionszölle auf chinesische PV-Produkte verhängt. Im Mai wird zudem eine Entscheidung über amerikanische Antidumpingmaßnahmen erwartet. Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck: „Wir sind sicher, dass wir auf diesem Weg wieder fairere Wettbewerbsbedingungen erreichen werden.“

Internationale Positionierung soll gestärkt werden
Im Geschäftsjahr 2012 will SolarWorld ihre Positionierung als Qualitätsführer mit einer starken Marke international ausbauen. 2012 strebt die SolarWorld eine weitere Steigerung der Auslandsquote des Absatzes an. In den Heimatmärkten Deutschland und den USA sowie in den europäischen Exportmärkten will der Konzern vor allem im Geschäft mit kompletten Bausätzen für kleinere und mittlere Aufdachanlagen profitieren.
Darüber hinaus will SolarWorld neue Auslandsmärkte wie zum Beispiel Indien oder die Golfregion erschließen. Ergebnisse aus der konzerneigenen Forschung und Entwicklung sollen zeitnah in die Produktionsprozesse überführt werden, um die Wirkungsgrade weiter zu steigern. „Die SolarWorld ist für das zukünftige internationale Solar-Geschäft insgesamt gut aufgestellt“, so Dr.-Ing. E. h. Frank Asbeck.

Ausblick 2012: gedämpft optimistisch
Für 2012 erwartet die SolarWorld AG ein  gedämpftes Wachstum des Weltmarktes bei gleichzeitig weiter steigenden Überkapazitäten insbesondere in China. Nicht unwesentlich werde auch die Entscheidung des Deutschen Bundestags zur Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes sein, die auch Signalwirkung für andere Märkte hat. Die unsicheren Rahmenbedingungen verhindern eine Einschätzung der zukünftigen Absatzmengen. Die SolarWorld AG geht allerdings davon aus, ihren Absatz von Solarmodulen gegenüber 2011 steigern zu können. Unter diesen Voraussetzungen und unter der Annahme weiter sinkender Preise ist mit einem Rückgang des Umsatzvolumens zu rechnen.

22.03.2012 | Quelle: SolarWorld AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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