Photovoltaik in Kanada: Ontario will Solarstrom-Einspeisevergütung um 10-30 % kürzen

Am 22.02.2012 veröffentlichte das Energieministerium von Ontario die Ergebnisse seiner Überprüfung der seit zwei Jahren gültigen Solarstrom-Vergütungsregelung (feed-in tariff, FiT). Das Ministerium schlägt je nach Anlagengröße eine Kürzung um 9,6 – 31 % vor.

Der kanadische Solarbranchenverband CanSIA (Canadian Solar Industries Association) begrüßte, dass sich die Regierung weiterhin zu dem Programm bekennt, bezeichnete die Höhe der vorgeschlagenen Kürzungen jedoch als „aggressiv“. Im Dezember 2011 hatte der Verband Empfehlungen zur Überprüfung der Einspeisevergütung gemacht und Vorschläge zur Kürzung unterbreitet.

“Wir sind zuversichtlich, dass unsere Branche sich anpassen und neue Lösungen finden kann. Aber die Regierung muss auch sicherstellen, dass die heute angekündigten Verbesserungen beim Genehmigungsverfahren richtig umgesetzt werden“, sagte die CanSIA-Vorsitzende Michelle Chislett. „Das gilt insbesondere für das microFIT-Programm.”
“Die Mitglieder des Solar-Branchenverbandes, die in Arbeitsgruppen organisiert sind, werden eng mit der Regierung zusammenarbeiten, um das Verfahren so zu optimieren, dass wir Nachhaltigkeit für die Branche erzielen und Arbeitsplätze in dieser Provinz schaffen.“

Vergütung für Solarstrom aus Anlagen unter 10 kW wird um 31 % gekürzt
Am stärksten soll die Solarstrom-Einspeisevergütung bei kleinen Dachanlagen gekürzt werden: Bei PV-Aufdachanlagen unter 10 kW soll der Satz um 31 % von 0,803 auf 0,549 US-Dollar (von 0,608 auf 0,416 Euro) je Kilowattstunde sinken. Am niedrigsten fällt die geplante Kürzung bei Dachanlagen über 500 kW aus: sie soll um 9,6 % auf 0,487 USD (0,369 Euro) /kWh sinken.
Die Einspeisevergütung für Solarstrom aus Freiflächenanlagen soll um 12 bis 31 % gekürzt werden; je kleiner die Photovoltaik-Anlage, desto stärker: Bei Freiflächenanlagen unter 10 kW sinkt der Satz um 31 % auf 0,445 USD (0,337 Euro) /kWh, bei Anlagen über 5 MW um 22 % auf 0,347 USD (0,263 Euro) /kWh.

FiT-System sorgte für gut 27 Milliarden USD Privatinvestitionen in Ontario
Die liberale Regierung von Ontario begann im Oktober 2011 mit der Überprüfung ihres Vergütungssystems. Der Prüfbericht enthält eine Reihe weiterer Empfehlungen, wie das Verfahren optimiert, ein größerer Teil der Bevölkerung, auch Aboriginals, und mehr Kommunen für die Sache gewonnen werden können.
Laut dem Energieministerium wurden bis heute über 2.500 mittlere und große Anlagen zur Nutzung verschiedener Erneuerbare-Energie-Technologien im Rahmen dieses Programms genehmigt. Es brachte nach Schätzungen des Ministeriums Privatinvestitionen in Höhe von 27 Milliarden USD (über 20 Milliarden Euro), 30 Umwelttechnik-Unternehmen und mehr als 20.000 Arbeitsplätze in die Provinz.

23.03.2012 | Quelle: Energieministerium Ontario | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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