Sonnenhaus-Institut empfiehlt solarthermische Heizsysteme; Unabhängigkeit von Öl- und Gaspreisen

Wer derzeit ein Haus bauen oder sanieren möchte, sollte sich für ein nachhaltiges und sparsames Energiekonzept entscheiden, empfiehlt das Sonnenhaus-Institut e.V. (Straubing). Bereits zu Anfang dieses Jahres liegen die Preise für Öl und Gas bei über 90 Cent pro Liter. Tendenz: steigend. Viele Haushalte blicken auf eine der teuersten Heizperioden der vergangenen fünf Jahre zurück.

Wer sich langfristig von der Entwicklung der Energiepreise unabhängig machen will, brauche ein Bau- und Heizkonzept, das seinen Wärmebedarf so weit wie möglich aus erneuerbaren Energien deckt.

Solarthermische Heizung kann durch Pelletofen ergänzt werden
Genau dies biete ein Sonnenhaus mit solarthermischer Heizung. Hier sorgt die Sonnenwärme ganzjährig für Warmwasser und angenehme Raumtemperaturen. In den sonnenärmsten Monaten liefert eine Zusatzheizquelle, beispielsweise in Form eines Stückholz- oder Pelletofens, die notwendige Energie.
So sorgen ausschließlich erneuerbare Energiequellen rund ums Jahr für behaglichen Wohnkomfort und machen die Bewohner unabhängig von der Kostenentwicklung bei Öl und Gas, so das Institut.

Sonnenhäuser übertreffen Prognosen der Solar-Fachleute
Experten des Sonnenhaus-Instituts e.V. haben alles, was ein Sonnenhaus ausmacht, individuell simuliert und berechnet: vom jährlichen Holzverbrauch über die solare Deckung bis hin zum Primärenergiebedarf. Nach umfassender Datenerhebung bei verschiedenen Sonnenhäusern liegen nun sämtliche relevanten Werte auch als Messergebnisse vor.
Diese dienen dem Institut als Basis für die Evaluierung und Weiterentwicklung des Sonnenhaus-Konzeptes. Außerdem überträfen sie selbst die vorsichtigen Prognosen der Solar-Fachleute und bestätigten, was Sonnenhausbewohner erleben: Ihre Häuser erwiesen sich als noch komfortabler, wärmer und sparsamer, als die vorherige Berechnung beziehungsweise Simulation erwarten ließ, betont das Sonnenhaus-Institut.

10 Prozent höhere Sonnenernte und 35 Prozent weniger Holzverbrauch
Die Bewohner eines Einfamilienhauses bei Stuttgart beispielsweise deckten den Jahresheizwärmebedarf ihres über 250 qm großen Hauses zu 77 % mit Sonnenenergie. Die Simulation zeigte für die 36 qm große Kollektorfläche in Kombination mit dem 8,3 Kubikmeter Pufferspeicher einen solaren Deckungsgrad von 71 Prozent. Die berechnete Holzmenge für die Zusatzheizung lag bei drei Raummetern pro Jahr. In diesem Jahr seien tatsächlich jedoch nur knapp zwei Raummeter verbraucht worden: insgesamt 35 Prozent weniger als berechnet, bei eine Raumtemperatur von 22°C.
„Die Messergebnisse bieten eine sehr gute Vergleichsmöglichkeit zwischen Simulationsprogramm und Praxis. Sie bestätigen, dass die Bauherren mit unseren Planungswerkzeugen auf der sicheren Seite sind. Während in der Fachwelt immer neue Systeme und Konzepte gesucht und vorgestellt werden, bewährt sich das Sonnenhaus in der Praxis und hat sich längst zu einer zuverlässigen, vielseitigen und flexiblen Alternative entwickelt“, so Wolfgang Hilz, Gründer und zweiter Vorstand des Sonnenhaus-Instituts.

23.03.2012 | Quelle: Sonnenhaus-Institut e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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