Siemens-Prototyp auf der Hannover Messe zeigt, wie Solar- und Windstrom aus Kleinanlagen in virtuelle Kraftwerke eingebunden werden kann
Mit dieser „Powerbridge" können sich Betreiber einer Photovoltaik- oder Windkraftanlage über eine Internetverbindung mit wenigen Mausklicks an einem virtuellen Kraftwerk anmelden.
Die Betreiber behalten dabei weiterhin die volle Kontrolle über ihre Anlage und entscheiden, welchen Anteil sie dem virtuellen Kraftwerk überantworten, erläutert Siemens. Der kommerziell noch nicht verfügbare Prototyp wird auf der Hannover Messe 2012 (bis 27. April) vom Forschungsprojekt Regenerative Modellregion Harz (RegModHarz) präsentiert.
Auf der Messe demonstriert das Projekt sämtliche Komponenten virtueller Kraftwerke, von der „Powerbridge“ über eine Leitwarte bis hin zu Netzüberwachung und einer Marktplattform für Betreiber und Verbraucher.
Pilotprojekt im Harz
Mehrere Stromerzeuger und -speicher aus der Forschungsregion Harz wie beispielsweise Windparks, Blockheizkraftwerke und Pumpspeicher sind bereits Bestandteil des virtuellen Kraftwerks und werden live auf der Messe betrieben. Die „Powerbridge“ ist das Zentrum: Sie kann alle angebundenen Erzeuger, Speicher und Lasten koordiniert betreiben. Sämtliche Kommunikation wird hier von einer Sicherheitsarchitektur geschützt. Die „Powerbridge“ basiert auf dem international standardisierten Protokoll IEC 61850.
Im Landkreis Harz gibt es bereits heute hunderte kleine Energieerzeuger, die auch Teil des virtuellen Kraftwerks werden können. Durch neu installierte Photovoltaik-Anlagen nimmt die Zahl täglich zu. Experten erwarten, dass regionsübergreifende virtuelle Kraftwerke in Deutschland künftig tausende Windkraftanlagen, Solarparks, Geothermieanlagen und andere Energieerzeuger bündeln.
Gebäude und Elektroautos als flexible Energieressourcen
Auch Gebäude und Elektroautos als flexible Energieressourcen werden hinzukommen und die Zahl der Anlagen in die Millionen steigen lassen, betont Siemens. Nur eine automatische, einfach nutzbare und sichere Anbindung verteilter Kontrolleinheiten könne diese enorme Zahl verteilter Erzeuger koordinieren und verwalten. Die „Powerbridge“ sei damit ein Beitrag von Siemens für das regenerative Energiesystem der Zukunft. Im Betrieb ermöglicht sie den Datenaustausch zwischen den einzelnen Stromerzeugern und dem virtuellen Kraftwerk.
25.04.2012 | Quelle: Siemens AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH