NRW-Klimaschutztour: Japanischer Botschafter besucht die Solar-Siedlung in Köln-Niehl
„Ich freue mich, dass der gute Ruf von NRW als Vorreiter bei Klimaschutz und Energiewende bis nach Japan gedrungen ist. Wir stehen vor den gleichen Herausforderungen“, sagte Remmel beim Besuch der Solarsiedlung.
Solarsiedlung wird mit Unterstützung von Solarthermie-Anlagen beheizt
„Den Atomausstieg haben wir geschafft, jetzt ist es wichtig, dass wir die Energiewende weiter beschleunigen“, so Remmel. „NRW hat sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt. Um die zu erreichen, brauchen wir die erneuerbaren Energien, Kraft-Wärme-Kopplung, Energieeffizienz und vor allem sanierte Gebäude wie hier in der Ford-Siedlung.“
Die Solarsiedlung Köln-Niehl wurde in den 50er-Jahren für die Arbeiter der Ford-Werke gebaut und 2010 komplett energetisch saniert. Bei den Häuserzeilen wurden unter anderem Wände gedämmt, Fenster erneuert und Grundrisse verändert. Seit der Fertigstellung hat der Altbestand den Energiestandard von Neubauten. Die Wohnungen werden durch Nahwärmezentralen mit Gasbrennwerttechnik und mit Unterstützung von Solarthermie-Anlagen geheizt.
Remmel: „Bundesregierung kürzt die Solarbranche kaputt“
Klimaschutzminister Remmel: „Hier in Köln sehen wir, dass wir für die beschleunigte Energiewende ein Programm für Gebäudesanierung brauchen. Die Sanierung der Werkssiedlung hat dazu geführt, dass die Häuser jetzt nur noch einen Bruchteil der bisher genutzten Energie brauchen. Das ist nicht nur sozial, die Ford-Siedlung ist auch Sinnbild der Entwicklung der Industrie in Nordrhein-Westfalen. Das ist Energiewende und Klimaschutz – made in NRW.“
„Die Bundesregierung kürzt erst die Solarbranche kaputt und blockiert dann noch bei der weiteren Förderung der Gebäudesanierung. Mit einer solchen Politik können wir eine schnelle Energiewende nicht schaffen.“
Projekt „50 Solarsiedlungen in NRW“ der EnergieAgentur.NRW
Die Solarsiedlung „Köln Niehl“ ist Teil des Projektes „50 Solarsiedlungen in NRW“, das die EnergieAgentur.NRW im Auftrag des nordrhein-westfälischen Klimaschutzministeriums durchführt. 37 Solarsiedlungen seien bereits bezogen, weitere 14 kurz vor Fertigstellung. Mittlerweile wohnen mehr als 9.000 Menschen in Solarsiedlungen an Rhein und Ruhr.
In NRW gibt es rund 8,6 Millionen Wohnungen, von denen drei Viertel vor 1978 und damit vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung errichtet worden sind. Vor allem Altbauten sind Energiefresser: Häuser aus den 1950er oder 1960er Jahren verbrauchen über 200 kWh Heizenergie pro Quadratmeter und Jahr. „Die Sanierung alter Gebäude lohnt sich: Es wird Energie gespart, das Klima wird geschützt und die Gebäude nachhaltig aufgewertet“, sagte Remmel. „Die Sanierung von Altbauten zeigt, dass der Klimaschutz ein Fortschrittsmotor für Wirtschaft und Umwelt ist.“
Klimawandel steht im Fokus der Klimaschutztour
Köln ist die 17. Station der „NRW-Klimaschutztour“ von Minister Remmel. Ziel der Besuchsreihe ist es, das Augenmerk der Öffentlichkeit auf wichtige Zukunftstechnologien, Wachstumsmärkte und innovative Unternehmen zu lenken, aber auch wichtige Projekte des Klimaschutzes, der Klimaanpassung und der beschleunigten Energiewende zu präsentieren sowie auf den fortschreitenden Klimawandel in NRW hinzuweisen.
Der Auftakt der Tour war im Juli 2011. Im Fokus steht im ersten Halbjahr der Klimawandel und wie die Folgen für NRW abgemildert werden können.
29.04.2012 | Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH