Preisgünstigere und langlebigere Energiespeicher: Projekt zur Weiterentwicklung von Lithium-Ionen-Batterien startet an der Universität Münster

Das MEET-Batterieforschungszentrum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat seit Mai 2012 eine weitere Nachwuchsforschergruppe: Mit 2,5 Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein Vorhaben - genannt „KaLiPat" - zur Entwicklung neuartiger Hochenergiekathodenmaterialien für Lithium-Ionen-Batterien.

Die momentan verwendeten Kathodenmaterialien stellen den Flaschenhals in Hinblick auf Kosten und Kapazität der Lithium-Ionen-Technologie dar. Dieser Herausforderung stellen wir uns, indem wir an einer neuen, preisgünstigeren und langlebigeren Generation von Kathoden arbeiten", sagt Dr. Jie Li, Leiterin der MEET-Nachwuchsforschergruppe.

Bessere Batterien für Fahrzeuge und stationäre Speicheranlagen
Das derzeit den Markt dominierende Kathodenmaterial basiert auf Schichtoxiden mit Kobalt. Dieses Material ist für den Einsatz in Großbatterien allerdings ungeeignet, da es nicht nur sehr teuer ist, sondern auch elektrochemische Nachteile im Langzeitbetrieb aufweist. Daher werden innovative Kathodenmaterialien für die Nutzung in Großzellen dringend benötigt, etwa in Elektromobilen, Hybridfahrzeugen oder stationären Energiespeicheranlagen. Im Fokus des Projekts stehen neue Zusammensetzungen der Materialchemie und deren Skalierbarkeit, also deren Herstellung im größeren Maßstab.
Angelegt ist das Vorhaben auf fünf Jahre. Leiterin Jie Li wird die Arbeit noch im Mai aufnehmen. Die 32-jährige Chemikerin ist seit September 2009 am MEET-Forschungszentrum tätig. Während ihrer Promotion an der Xiamen-Universität in China arbeitete sie ein Jahr als Austauschstudentin am Massachusetts Institute of Technology in Cambridge (USA). Nach Abschluss ihrer Doktorarbeit kam sie nach Münster. Die Akquirierung weiterer wissenschaftlicher Mitarbeiter für das Projekt läuft ebenfalls in diesen Wochen an.
Mit KaLiPat hat sich bereits eine dritte Nachwuchsforschergruppe am MEET etabliert. Seit 2009 leitet Dr. Andrea Balducci eine Nachwuchsforschergruppe zu Superkondensatoren.

07.05.2012 | Quelle: WWU, Batterieforschungszentrum MEET | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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