BEE zum Energie-Gipfeltreffen am 23.05.: Bund und Länder müssen positive Signale für die Energiewende setzen und Hängepartie im Wärmesektor beenden; Vollbremsung beim Ausbau der Photovoltaik verhindern

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) erwartet von dem am 23.05.2012  anberaumten Treffen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten der Länder eindeutige Signale für die konsequente Fortsetzung der Energiewende. "Insbesondere die seit einem Jahr andauernde Hängepartie im Bereich der energetischen Gebäudesanierung muss jetzt endlich beendet werden", verlangt BEE-Präsident Dietmar Schütz. 

Auch bei der Diskussion um die erneute Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) müsse eine gemeinsame Linie vereinbart werden, welche die drohende Vollbremsung beim Ausbau der Photovoltaik verhindere.

Steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierungen und erneuerbarer Wärme gefordert
Nach Ansicht des BEE ist der Wärmesektor in der Diskussion über den Umbau der Energieversorgung bisher sträflich vernachlässigt worden. Die fehlende Einigung zwischen Bund und Ländern über ein geeignetes Steuerabschreibungsmodell für Gebäudesanierungen sei hierfür exemplarisch. Dabei lägen ausgereifte Alternativvorschläge zur steuerlichen Förderung energetischer Gebäudesanierungen längst auf dem Tisch. Der BEE plädiert für ein Modell, das auch Teilsanierungen sowie den Austausch alter Heizungsanlagen, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, gegen neue Anlagen fördert, die regenerative Energiequellen nutzen.
"Wer von Energiewende redet, darf nicht nur den – ohne Zweifel wichtigen – Stromsektor im Auge haben. Mindestens genauso entscheidend ist die Wärmeerzeugung, für die etwa die Hälfte der gesamten Energie verbraucht wird", erläutert Schütz.

Schütz: "Bund und Länder müssen grünes Licht für den Umbau des Wärmesektors geben"
So lange aber klare Anreize für Gebäudesanierungen und für den Umstieg auf erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung fehlten, kämen die notwendigen Investitionen nicht in Gang. Schütz: "Leidtragende sind die vorwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen, die in diesem Sektor agieren, der Klimaschutz und nicht zuletzt die Verbraucher, die sich steigenden Heizkosten ausgesetzt sehen. Bund und Länder müssen deshalb heute grünes Licht für den Umbau des Wärmesektors geben." 

Diskussion um zusätzliche Photovoltaik-Kürzungen senkt Investitionsbereitschaft
Ähnlich negativ auf die Investitionsbereitschaft wirke sich die erneute Diskussion um zusätzliche Photovoltaik-Kürzungen aus. Die erst Anfang des Jahres in Kraft getretene Novelle des EEG habe noch gar keine Chance gehabt, Wirkung zu zeigen, als die Diskussion über die Förderung der erneuerbaren Energien erneut aufgemacht worden sei. 
"Insbesondere der Bundeswirtschaftsminister hat mit seinen Angriffen auf das EEG Zweifel am Willen zum Umbau unserer Energieversorgung geweckt. Wenn die Bundesregierung die Energiewende wirklich will, müssen alle Ressorts in dieser Sache an einem Strang ziehen und mit den Ländern gemeinsame Sache machen. Wir erwarten von dem heutigen Gipfeltreffen daher ein klares Signal in diese Richtung", erklärt Schütz.

23.05.2012 | Quelle: Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.   | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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