Chinesisches Handelsministerium behauptet, dass US-Förderprogramme Welthandelsregeln verletzen; Solar-Verbände rufen zum Dialog über den Handelsstreit auf

Nach Auffassung des chinesischen Handelsministeriums verletzen Förderprogramme für erneuerbare Energien von sechs US-Bundesstaaten die Welthandelsregeln. Diese Stellungnahme des chinesischen Ministeriums wird gemeinhin als Reaktion auf die vorläufige Entscheidung des US-Handelsministeriums bewertet, das Antidumpingzölle auf importierte Photovoltaik-Produkte aus China verhängen will.

Der US-Solarbranchenverband SEIA (Solar Energy Industry Association, Washington D.C., USA) hat zum Dialog aufgerufen. SEIA und EuPD Research (Bonn) warnen vor einem möglichen Schaden für die weltweite Solar-Industrie durch den Handelsstreit. Kurz zuvor hatte die SolarWorld Industries Inc. (Hillsboro, Oregon, USA) SEIAs Haltung zu möglichen US-Schutzzöllen kritisiert.

“Der eskalierende Handelskonflikt in der weltweiten Solar-Industrie schadet letztlich dem ganzen Markt, und das gerade jetzt, wo die Solarenergie vor dem weltweiten Durchbruch steht“, sagte der SEIA-Präsident und Geschäftsführer Rhone Resch. „Die heutige Regelung ist ein weiteres Beispiel dafür, dass ein Dialog notwendig ist.“
„Handels-Untersuchungen, wie sie die US-amerikanische und die chinesische Regierung durchführen, sind durchaus legitim. Zusammenarbeit und Verhandlungen gehören jedoch auch zu den Grundprinzipien eines regelbasierenden weltweiten Handelssystems.“

SEIA und chinesische Erneuerbare-Energien-Agentur rufen zum Dialog auf
SEIA und die chinesische Agentur für erneuerbare Energien (China Renewable Energy Industries Association) forderten, dass die Regierungen der USA und Chinas die Mitgliedsstaaten der asiatisch-pazifischen wirtschaftlichen Zusammenarbeit (Asia-Pacific Economic Cooperation, APEC) bitten, an einem formalen Energie-Dialog über den Handel teilzunehmen.
Auch nach Ansicht von EuPD Research suchen chinesische Photovoltaik-Unternehmen eine gemeinsame Lösung. EuPD warnte am 21.05.2012 davor, dass Ausgleichszölle zu höheren Preisen und einer geringeren Nachfrage auf dem europäischen Markt führen könnten.

SolarWorld lässt sich nicht auf Verhandlungsangebot von SEIA ein
Das Solar-Bündnis “Coalition for American Solar Manufacturing” (CASM), das von SolarWorld angeführt wird, ließ sich nicht auf Verhandlungsangebot von SEIA ein. CASM wirft SEIA vor, nicht “neutral” zu sein und “China zu ermöglichen, sich der Verantwortung zu entziehen.“
SolarWorld ist Mitglied von SEIA und der größte Photovoltaik-Hersteller der westlichen Welt.

25.05.2012 | Quelle: SEIA | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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